Categories: Management

Afghanische IT-Dozenten lernen in Berlin

Im Rahmen des vor fünf Jahren gestarteten und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten internationalen Projektes wird die überhaupt erste Gruppe von Informatikdozenten für Afghanistan ausgebildet.

Zunächst sollen die 18 jungen Dozentinnen und Dozenten von zwei Universitäten aus Afghanistan ab Oktober 2006 in Lehre, Vermittlung und Forschung der Informatik ausgebildet werden. Sie sollen einst als Informatiklehrer an den Universitäten tätig sein. Förderer und Projektmitarbeiter erhoffen sich, dass der deutsche Anteil am akademischen Wiederaufbau des Landes somit nachhaltig und erfolgreich sei. Dafür werden allerdings noch Helfer gesucht, vorzugsweise Informatiker oder Technische Informatiker, die im Bereich Datenbanksysteme, Softwaretechnik oder Kommunikations- und Betriebssysteme spezialisiert sind.

Unter der Herrschaft der Taliban bis 2001 war an Universitäten die Informationstechnik nicht vorhanden. Seither breitet sich auch dort die IT aus und es entsteht ein wachsender Bedarf an IT-Fachpersonal, teilte die TU Berlin mit. Nun kümmert sich das Zentrum für internationale interkulturelle Kommunikation (ZiiK) der Fakultät Elektrotechnik und Informatik um Abhilfe.

Seit 2002 bauen demnach Experten in verschiedenen Projekten IT-Infrastrukturen auf und kümmern sich vor Ort um die IT- und Informatikausbildung. Nach mehreren kürzeren Austauschprogrammen in Deutschland werden nun erstmalig für ein ganzes Semester Universitätsangehörige aus Afghanistan im Bereich Informatik weitergebildet. Die beauftragten Professoren heißen Bernd Mahr und Nazir Peroz.

Ihre Ziele sind laut einer Mitteilung: Der Aufbau eines funktionierenden Bildungssystems, Eingliederung Afghanistans in die Weltgemeinschaft durch Ausbildung von IT-Fachkräften sowie die Errichtung und Vernetzung von Rechenzentren, Fakultäten, PC-Pools und Bibliotheken, der Auf- und Ausbau von Gebäuden, Internetversorgung sowie die nachhaltige Verbreitung moderner Informationstechnologie für die afghanische Gesellschaft als deutscher Beitrag zum Wiederaufbau.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Beteiligungen?
    Ich möchte hier die Frage stellen, wie man sich als Kleinunternehmen an diesen Projekten beteiligen kann, um diesem Land zu helfen, ohne das die eigenen Kosten ins unermessliche steigen?

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

23 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

2 Tagen ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

2 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

3 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

3 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

5 Tagen ago