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Frauenfrage bestimmt den IT-Fachkräftemangel

Wie Mark Raskino in einer aktuellen Studie feststellte, könnte sich die IT-Sorge um genug Kärfte ganz schnell verdoppeln. Immerhin würde rein rechnerisch die Zahl der zukünftigen IT-Profis sich auf die Hälfte reduzieren, wenn Frauen weiterhin, so wie bisher, von den interessanten Stellen ausgeschlossen würden.

Auch wenn dies wie eine Binsenweisheit klingt (wenn die Frauen wegfallen, bleiben die Männer, das ist die Hälfte von einer Gruppe, die aus beiden besteht), so belegten die Studienautoren dies doch mit Zahlenmaterial. So sollen besonders die Fähigkeiten zur Kommunikation und zum Zuhören die Frauen besonders befähigen, in der neuen globalen IT-Welt zu bestehen. Die Analysten weisen darauf hin, das diese Fähigkeiten zwar nicht nur, aber besonders häufig bei Frauen verteilt sind.

Die IT-Branchen nehme sich also viel Chancen, wenn die Frauen diese Fähigkeiten “woanders einsetzen”. Und dies betreffe nicht nur die Arbeitswelt. Es sei ein Unding, dass 80 Prozent der Kaufentscheidungen – auch über Technik – von Frauen getroffen werden, während 90 Prozent der Endverbrauchergeräte von Männern entwickelt werden. Dieses Missverhältnis sei längerfristig für die Firmen eine sichere Fahrkarte zum Bankrott. “Lasst uns ehrlich sein, Männer und Frauen verhalten sich, denken und agieren unterschiedlich. Sich etwas anderes vorzumachen hieße, fruchtbare Eingaben in den Aufbau eines IT-Teams, für die Zusammenstellung der Führungsriege, für die Durchführung globaler Projekte und für Innovationen zu ignorieren”, sagte Raskino – dem übrigens zwei Gartner-Analystinnen bei der Durchführung der Studie geholfen hatten. Die beiden Frauen machten offenbar viele der Interviews, Raskino zeichnete verantwortlich.

In den USA hat sich an der Studie bereits eine breite Diskussion entsponnen. Die These, dass das Geschlecht wenig oder besonders viel mit dem technischen Denken zu tun habe, wird dort ebenso vertreten, wie mögliche andere Ursachen dafür, dass Anzüge und nicht Kostüme die CIO-Treffen beherrschen. Ilene Grossman, Vice President of Systems and Technology der Bank of New York, hielt erfrischend wenig von philosophischen Fragen. Es gebe keinen Zweifel daran, dass mehr Männer als Frauen die hochrangigen und technischen Berufe bekleiden, sagte sie. Da mehr Männer sich in den Chefetagen bewegen, da sie sich unter ihresgleichen wohler fühlen und schließlich sie es sind, die über Beförderungen entscheiden, werde sich an der Situation nicht so schnell etwas ändern. Wenn einmal mehr Frauen Entscheider sind, würden schnell mehr Frauen befördert – so Grossman.

Silicon-Redaktion

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