Virtuelle Realität wird bezahlbar

Deutschland als innovative Nation präsentieren – das will ein eingetragener Verein, der vom Bundesverband der Deutschen Industrie, führenden Firmen und der Bundesregierung getragen wird. Als Schirmherr des Vereins ‘Deutschland – Land der Ideen’ fungiert Bundespräsident Horst Köhler. Der Verein hat für dieses Jahr 365 Ideen ausgewählt – täglich wird der Öffentlichkeit eine andere Innovation präsentiert.

Am 22. März stand das Stuttgarter IT-Unternehmen Icido (sprich: I see, I do) im Mittelpunkt. Das Spin-off des Fraunhofer IAO (Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) offeriert Virtual-Reality-Lösungen, mit denen Produkte über den vollen Entwicklungszyklus hinweg visualisiert werden können. Das senke die Kosten für Prototypen und erleichtere es, Modellfehler zu finden, hieß es.

Die Icido-Kunden finden sich in der Automobilindustrie (BMW, DaimlerChrysler), im Bereich Transport (Airbus, Siemens Transportation Systems), im Maschinen- und Anlagenbau (Siemens Power Generation) sowie in der Forschung und Lehre (TU Chemnitz, TU München). Die Icido-Technik wird zudem im Virtual-Reality-Labor der TU Dresden eingesetzt.

Dort werden die Bilder von fünf Seiten aus in einen Raum projiziert. Die Betrachter können um das entstandene dreidimensionale Modell herumgehen – wie um einen realen Gegenstand. Sie können das Bild zudem von oben oder von unten betrachten sowie das Innenleben des Bildes erforschen. Auf diese Weise ist eine bisher nur am Computer konstruierte und noch nicht gebaute Maschine auch von innen zu sehen.

Basis der Anlage ist die ‘Visual Decision Platform’ (VDP) von Icido. Diese Lösung integriert die visuellen Anforderungen der Abteilungen und der Arbeitsprozesse. Der VDP-Kernel ist Linux- und Windows-kompatibel (32- und 64-Bit), unterstützt ein Daten-Caching im ICB-Format und kann verteilt genutzt werden.

Ein Icido-Kunde erhält normalerweise eine Komplettlösung aus Software, Services sowie der Hardware. Wenn in einem Unternehmen bereits 3D-Software oder Viewing-Lösungen eingesetzt werden, sei es nur ein kleiner Schritt, um die Daten in der virtuellen Realität zu nutzen, heißt es von Icido.

Dafür seien neben immersiven Umgebungen wie ‘Cave’ oder ‘Powerwall’ auch Desktop-Systeme geeignet. Eine moderne VR-Lösung besteht demnach aus der Basis-Software, Rechner- und Grafiksystemen, einem speziellen 3D-Eingabegerät, der Projektionstechnik sowie einem Trackingsystem. Letzteres ermöglicht, das Eingabegerät und den Benutzerblickwinkel zu verfolgen.

Viele Unternehmen scheuen noch den Weg in die visuelle Produktentwicklung, sagte Ralf Heimberg, Geschäftsführer von Icido. “Sie haben Angst vor hohen Aufwänden und einem geringen Nutzen.” Den Vorbehalten wolle man mit dem Einstiegsangebot ‘IDO:Explore VDP’ begegnen.

Damit sei ein “komplettes immersives System für weit weniger als 85.000 Euro” zu haben. Das Angebot besteht aus Software, einem visuellen Bodytrackingsystem, der Rechner-Hardware sowie der Visualisierungs-Hardware mit zwei Videoprojektoren und einem Projektionssystem.

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Silicon-Redaktion

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