Gelöschte Linux-Einträge auf Wikipedia

Zuvor wurden zahlreiche Löschanträge zu vermeintlich irrelevanten Linux-Distributionen gestellt. Neben Aurox Linux, das laut der Ansicht eines Wikipedia-Nutzers eine “Zeitschrift beiligende Ramsch-CD” ohne Relevanz sei, wurde auch der Artikel zu der in Ungarn beliebtesten Linux-Distribution Frugalware unerbittlich aus der Enzyklopädie getilgt. Zu CentOS hieß es in einem Antrag: “Ein weiterer Red Hat Clone. Und?!? Wieso soll der relevant sein?” CentOS rangiert derzeit immerhin auf Platz 19 in der Beliebtheitsskala von Distrowatch.com.

Ein Thema oder Lemma gilt laut Wikipedia-Statuten dann als relevant, wenn es einen gewissen Bekanntheitsgrad oder besondere Merkmale aufweist. Zudem, so heißt es weiter, sei die “Relevanzbewertung nicht an persönliche Meinungen, sondern an klaren Fakten auszurichten”. Speziell für die Frage, welche Kriterien an eine Linux-Distribution angelegt werden müssen, existieren derzeit keine scharfen Kriterien.

Einem Löschantrag muss laut Statuten eine siebentägige Diskussion folgen, in deren Anschluss ein Administrator dann eine Entscheidung zu fällen hat. Die Admins hatten jedoch in einigen Fällen nicht die Möglichkeit, Hintergrundinformationen zu den einzelnen Einträgen zu recherchieren und vorschneller Wissensvernichtung zuvor zu kommen. Nicht allen Löschanträgen wurde jedoch stattgegeben.

Ist eine Löschung erst einmal beschlossene Sache, wird sie mit überraschendem Nachdruck durchgesetzt. So wollte ein Anwender den Eintrag zu Frugalware in seinem privaten und nicht öffentlich zugänglichen Bereich auf Wikipedia zwischensichern. Ein Admin löschte jedoch hier den Artikel und drohte dem Benutzer eine Sperrung an, wie der Branchendienst Prolinux meldet.

Silicon-Redaktion

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