Russen bekräftigen Interesse an der Telekom

Es wäre für beide Seiten das Beste, einen gemeinsamen TK-Konzern zu formen, sagte Sistema-CEO Alexander Gontscharuk gegenüber dem Handelsblatt. Sistema wollte bereits im vergangenen Jahr Großaktionär bei der Telekom werden, scheiterte aber an der Bundesregierung. Diese hält ein Drittel der Telekom-Aktien.

Ein Mega-Konzern aus Sistema und Telekom hätte dann Standbeine vom amerikanischen über den europäischen bis zum asiatischen Markt, so Gontscharuk. Zum Management der Deutschen Telekom bestünden weiter enge Kontakte. “Werden wir mit der Telekom fusionieren? Ich als Unternehmer weiß eines: sag niemals nie.”

Haupthindernis für Sistemas Pläne seien nach wie vor die politischen Vorbehalte in Deutschland. Die Telekom stecke derzeit zudem in einer schwierigen Lage, so dass Sistema seine Pläne nicht aktiv verfolge.

Sistema ist über seine Tochter Sistema Telecom an einer Reihe von TK-Firmen beteiligt, darunter am russischen Mobilfunkmarktführer MTS. An MTS hielt die Telekom in den 90er Jahren gut 40 Prozent, verkaufte die Anteile dann aber nach und nach, um Schulden abzubauen.

Die Telekom habe heute einen Marktwert von 60 Milliarden Dollar, sagte Gontscharuk. Der Marktwert von MTS liege bei 22 Milliarden Dollar. “Wir wachsen aber schnell.”

Einige Beobachter räumen einem Zusammengehen von Sistema und Telekom Chancen ein. Die Telekom wachse im Inland überhaupt nicht mehr und habe im Ausland nur mit T-Mobile USA ein starkes Zugpferd, sagte Thomas Friedrich von der Hypo-Vereinsbank. Der russische Mobilfunkmarkt weise ein höheres Wachstum auf als der Mobilfunkmarkt in den meisten westlichen Industrienationen.

Silicon-Redaktion

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