AIDS-Forschung mit Microsoft-Sourcecode

Microsoft will den AIDS-Forschern helfen, genetische Muster zu identifizieren und einen Impfstoff gegen die tückische Immunschwächekrankheit zu entwickeln.

Dazu stellt das Unternehmen den Sourcecode für vier seiner analytischen Software-Tools der Forschung zur Verfügung.

Der Sourcecode ist als kostenloser Download auf Microsofts Codeplex-Webseite erhältlich. Er ist dafür ausgelegt, Microsofts Technologie für maschinelles Lernen zu benutzen, um Tausende menschlicher HIV-Erregerstämme zu durchsuchen. Die Forscher erhoffen sich, mithilfe dieser Technologie genetische Muster zu ermitteln, die dem Immunsystem einer infizierten Person Abwehrmöglichkeiten gegen das Virus antrainieren.

AIDS-Forscher haben die Wahl, entweder die vier Tools komplett herunterzuladen und ein vorkonfiguriertes Format zu benutzen oder mithilfe des Sourcecodes eigene Anwendungen zu entwickeln. Ein Tool namens Phylod sucht zum Beispiel nach Verbindungen zwischen dem Virus und den humanen Leukozyt-Antigenen (HLA) eines Patienten, den Hauptkomponenten des Immunsystems. Ein zweites Tool, genannt Epitope Prediction, wurde für Personen mit jeder Art von HLA entworfen. Dieses scannt die Proteine nach dem Epitop ab, dem Teil der Antigene, der die Immunreaktion auslöst. Mit dem HLA-Assignement-Tool soll die Genauigkeit verbessert werden, mit der Epitope gefunden werden können. Das HLA-Completion-Tool soll genauere Details über den Aufbau der Gene einer Person ermitteln, indem es die Hierarchie der HLA-Typen innerhalb des Immunsystems erforscht.

Microsoft hatte bereits 2005 dieses Potenzial des maschinellen Lernens entdeckt und damit begonnen, einige seiner Technologien für die AIDS-Forschung einzusetzen. “Wir wenden unsere Technologien auf einige der schwierigsten technischen und gesellschaftlichen Probleme an. Täglich sterben 10.000 Menschen an AIDS – damit ist die Krankheit eine der größten globalen Herausforderungen geworden”, erklärt David Heckerman, Forschungsleiter bei Microsoft.