Geht Vista an Unternehmen vorbei?

Vieles läuft einfach noch nicht so wie es soll, mit Vista. Jetzt gibt auch Microsoft zu, dass trotzt angeblich guter Verkaufszahlen noch einiges zu tun ist. Denn viele Unternehmen könnten sich gegen einen Upgrade entscheiden.

Jede Menge Anwender waren zunächst von Vista frustriert, gab Mike Nash, Corporate Vice President bei Microsoft, in einem Interview zu. Das liege daran, dass viele Anwendungen auf der neuen Plattform schlicht nicht zum Laufen zu kriegen sind. Zudem ist nach wie vor der Support für Hardware nicht immer befriedigend. Denn nicht nur mit älteren Systemen hat Vista Probleme. Immer wieder klagen Anwender, dass auch Hardware die eigentlich für Vista optimiert ist, wundersames Verhalten zeigt. Auch Drucker, oder andere Peripherie-Geräte haben ihre Probleme mit dem neuen Betriebssystem.

Nash entgegnet, dass sich die Situation bereits gebessert habe. “Man muss da auch keine Schnitzeljagd machen. Diese Treiber gibt es auf Windows Update”, versichert Nash. Er bezieht sich damit auf den Patch, mit dem Microsoft dieser Tage Probleme mit USB- und Wireless-Support behob. Auch der Support von Drittherstellern habe sich im Vergleich zum Vormonat gebessert, und die Support-Situation sei definitiv besser als noch vor einem Jahr.

Am 30. November jährt sich der Termin, an dem Vista für Unternehmen offiziell verfügbar wurde. Nach wie vor aber warten viele Unternehmen aus verschiedenen Gründen mit einer Migration auf das aktuelle Betriebssystem. Die eingangs erwähnten Inkompatibilitäten sind ein Aspekt. Die hohen Anforderungen an die Hardware und die damit verbundenen Anschaffungskosten ein anderer. Zudem muss man als neuer Vista-Anwender doch eine gewisse Zeit darauf verwenden, nach gewohnten Funktionen zu suchen, auch das mag manchen abschrecken.

Viele Unternehmen warten zudem mit der Migration bis zum SP 1 von Vista oder werden Vista gänzlich überspringen und erst mit Windows 7 die Aktualisierung vollziehen. Zumal für viele Unternehmen der einzige triftige Grund für einen Wechsel der auslaufende Mainstream-Support sein dürfte.

Hierzu erklärte Nash: “Bei SP 1 werden keine Features im Vordergrund stehen. SP 1 soll vielmehr der Pflege dienen.”  Zu Windows 7 ergänzte Nash, ohne dabei weitere Details zu nennen: “Windows 7 ist eine neue Version des Betriebssystems.”

Nachdem Windows 7 bereits Ende 2009 oder Anfang 2010 auf dem Markt kommen könnte, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen Vista überspringen.

Dennoch hat Microsoft noch ein Ass im Ärmel. Im ersten Quartal, etwa Mitte oder Ende Februar, wird Microsoft voraussichtlich Windows Server 2008 veröffentlichen. Nun hofft der Hersteller, dass viele Unternehemen die Aktualisierung der Server mit der auf den Clients synchronisieren.