Neuer Anlauf für Microsofts elektronische Patientenakte

Nach Microsofts Vorstellungen über eine mobile Krankenakte soll Health Vault es nicht nur erlauben, Krankendaten online zu speichern. Vielmehr sollen darüber auch Informationen zu medizinischen Geräten, Arztpraxen und Krankenversicherungen abrufbar sein. Personen, die ihre Bereitschaft zur Datenspeicherung erklärt haben, können über Health Vault auch nach Informationen über ihr individuelles Gesundheitsproblem suchen.

Diese Vision scheint momentan allerdings noch weit von der eigentlichen Umsetzung in die Praxis entfernt zu sein, da bislang niemand seine Krankenakten in elektronischer Form vorliegen hat und auch noch viele Datenschutzfragen zu klären sind.

Microsoft ist jedoch optimistisch und kündigte an, dass Krankenhäuser und Versicherungen bald in der Lage sein werden, ihre Daten elektronisch zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich des Datenschutzes hofft die Software-Schmiede darauf, die Bedenken dadurch ausräumen zu können, indem sie dem Nutzer die Kontrolle darüber gibt, wer was in den Krankenakten einsehen darf. “Ich will den Leuten die Möglichkeit geben, mit ihrem medizinischen Dienstleister zu interagieren und die relevanten Krankendaten auszutauschen”, erklärte Peter Neupert, Leiter von Microsofts Gesundheits-Sparte.

Schon vor sechs Jahren hatte Microsoft ein Projekt gestartet, das beim Managen von Online-Kundendaten helfen sollte. Doch Datenschutzbedenken und Schwierigkeiten, geeignete Partner ins Boot zu holen, ließen das Projekt scheitern. Ähnliche Bedenken treffen auch auf das Health-Vault-Projekt zu. Außerdem ist bislang nicht klar, wie Health-Vault Umsatz generieren soll, da der Service sowohl für die User als auch für Arztpraxen und Hersteller medizinischen Zubehörs kostenlos sein soll. Laut Neupert sollen such-spezifische Anzeigen, ähnlich zu Google, geschaltet werden.

Silicon-Redaktion

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