Categories: Management

Alcatel-Lucent modernisiert DSL

Der Konzern will mit “Smart DSL” ein Grundproblem der Breitbandtechnik angehen: Eine stabile Verbindung ist von großer Bedeutung für die Qualität der Kommunikation, die der Endkunde wahrnimmt. Ein durch Nebensprechen oder Rauschen instabil gewordener DSL-Anschluss (verursacht etwa durch Überlagerung verschiedener Signale im gleichen Kabel) kann die Datenrate beeinträchtigen und die Verbindung stören oder sogar unterbrechen. Üblicherweise wird die Leitungsqualität stabilisiert, indem der Rauschabstand erhöht, also der Abstand zwischen dem eigentlichen DSL-Signal und dem Nebensprechen vergrößert wird.

Damit ist allerdings eine Reduzierung der Datenrate verknüpft, was in unserer heutigen Triple-Play-Welt nicht erwünscht ist. Alcatel-Lucent begegnet diesem Problem mit der besagten Smart-DSL-Technik. Sie richtet sich an Netzbetreiber, die Dienste mit hohen Datenübertragungsraten über ADSL2+ und VDSL2 anbieten. Mit Smart DSL können sie DSL-Leitungen bei hohen Datenraten besser stabilisieren als mit der konventionellen Methode der Erhöhung des Rauschabstands, verspricht der Hersteller.

Die Technik fußt demnach auf Eigenentwicklungen aus den Bereichen Artificial Noise und Virtual Noise (ANVN). Sie wurde in die Intelligent Service Access Manager DSLAM-Familie (ISAM) und in den Alcatel-Lucent 5530 Network Analyzer (NA) integriert. Die Smart DSL-Technik benutzt künstliches oder virtuelles Rauschen (Artificial Noise / Virtual Noise), um das gesamte Rauschen zu verdecken und später herausrechnen zu können. Dies ermöglicht nach Herstellerangaben höhere Datenraten. Erik M. Keith, Senior Analyst für Breitbandinfrastrukturen bei Current Analysis, sagte: “Mit der Smart DSL-Technik und der ANVN-Technik hat sich Alcatel-Lucent einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenten im Segment des Netzzugangs verschafft.”

Alcatel-Lucent betonte, man wolle DSL kontinuierlich weiter entwickeln. Der Konzern zählt sich mit mehr als 150 Millionen gelieferten DSL-Anschlüssen zu den Marktführern. Er verwies auf einen kumulativen Marktanteil von 41 Prozent – das sei dreimal mehr als der Anteil des nächsten Konkurrenten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

9 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

10 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

2 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

4 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

6 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago