Schweigegeld bei Siemens?

Laut Informationen der “Süddeutschen Zeitung” soll ein ehemaliger Manager bei der Staatsanwaltschaft entsprechende Aussagen gemacht haben. Neben den jüngsten Aussagen existieren bei der Staatsanwaltschaft offenbar weitere Hinweise, die den Verdacht, dass über Schweigegelder Korruptionsdelikte gedeckelt werden sollten, erhärten.

Andrea Pohlmann, Anti-Korruptionsbeauftragter von Siemens, erklärte, dass nun “alles und in jede Richtung” geprüft werde. Dabei solle auch untersucht werden, ob gegenüber den schmierenden Managern oder den Empfängern der Gelder, Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können.

In einem Schlafzimmer einer Siemens-Führungskraft der Unternehmensgruppe Com wurden bei einer Hausdurchsuchung 200.000 Euro in bar entdeckt. Der Manager gab an, ein Siemensvertreter habe vor einigen Jahren 350.000 Euro in bar an eine Beraterin des Unternehmens aus Syrien übergeben. Diese hatte wohl über Jahre hinweg den Konzern mit der Drohung erpresst, illegale Praktiken an die Presse weiterzugeben. Insgesamt sollen an die Beraterin 18 Millionen Dollar geflossen sein.

An einen anderen ehemaligen Direktor der Com-Gruppe, der für Siemens offenbar auch Schwarzgeldkonten betreute, hatte Siemens 680.000 Euro ausgezahlt. Ein anderer Berater soll von Siemens nach Drohungen, Korruptionsfälle offenzulegen, 35 Millionen Euro bekommen haben.

Silicon-Redaktion

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  • Siemens Schmiergeldaffäre eine Schmierenkömödie sog. Saubermänner
    In Deutschland versucht man päpstlicher als der Papst zu sein.

    Wie hätten Siemens und andere internationale Konzerne viele Aufträge aus dem Ausland anders erlangen können? Eine deutsche Firma darf kein Schmiergeld zahlen, während in anderen Ländern die Unterstützung regierungsseitig erfolgt und offenbar statt dessen aus dieser Ecke die Zahlungen laufen? Sind das sie sogenannten Saubermänner?

    Wer das Auslandsgeschäft kennt, weiß, daß es "ohne" in vielen Ländern einfach nicht geht. Wer Schmiergeld zahlt, erhält Arbeitsplätze, wer keines bezahlt, vernichtet diese aufgrund Auftragsmangels. Was soll das Pharisäertum? Sollen die Konzerne zentausende Mittarbeiter entlassen?

    Warum prüft man dann nicht die Praktiken der Vergabe der Entwicklungshilfeaufträge der Bundesregierung für z.B. Afrika am Anfang der 80iger Jahre? "Nützliche Abgaben" von 25% des Auftragswertes flossen oftmals am Beispiel Nigerias in alle Kalkulationen, d.h. der Steuerzahler finanzierte das Schmieren nigerianischer Genehmigungsinstanzen um deutsches Steuergeld als Entwicklungshilfe in Form irgendwelcher Projekte hinterher anzunehmen. Das war nirgendwo dokumentiert, aber jeder wußte es, und es ist wahrscheinlich heute nicht mehr beweisbar weil die meisten inzwischen in Rente oder verstorben sind.

    Das Hochspielen und die Hatz gegen Siemens sind alle m.E. übelstes Pharisäertum, vermutlich noch unterbaut durch irgendwelche Wettbewerber!

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