Cray-Superrechner kratzt an Petaflop-Grenze

Damit nähert sich Cray einer prestigeträchtigen Grenze. “Die Hersteller haben ein Interesse, da am Ball zu bleiben”, meint Klaus Wolkersdorfer, Leiter der Abteilung High Performance Systems am Forschungszentrum (FZ) Jülich.

Das Cray-System des Typs XT4 nutzt massiv parallel geschaltete AMD-Opteron-Prozessoren. Beim Start des neuen Supercomputers an der University of Tennessee in diesem Jahr ist zunächst eine Rechenleistung von 170 Teraflops geplant. Schon das ist genug für einen Platz im absoluten Spitzenfeld der Supercomputer, doch richtig stark wird die Rechenanlage erst mit einem Upgrade im Jahr 2009. Dann wird die maximale Rechenleistung beinahe 1.000 Teraflops oder kurz ein Petaflop erreichen, so Cray. Damit kratzt das Unternehmen, das in den späten 1970ern und 1980ern praktisch als Inbegriff des Supercomputer-Herstellers galt, an einer prestigeträchtigen Grenze im Supercomputing-Bereich.

Die Konkurrenz allerdings schläft nicht. Am FZ Jülich besteht die Hoffnung, mit dem dortigen IBM-Supercomputer vom Typ BlueGene/P – derzeit stärkster Rechner Europas und Nummer zwei der Welt – im Jahr 2009 die Petaflop-Marke tatsächlich zu knacken. “Das ist ein nächster Schritt”, meint Wolkersdorfer. Der wissenschaftlichen Community gehe es dabei weniger um Prestige denn um Notwendigkeit. Für immer anspruchsvollere Simulationen etwa in der Physik oder der Chemie würden derart hohe Rechenleistungen bis dahin erforderlich werden. Dabei sei am FZ Jülich noch ein Zwischenschritt denkbar, um Anwendungen auch entsprechend auf die steigende Rechenleistung vorbereiten zu können.

Der wahrscheinlichste Kandidat für den ersten Petaflop-Rechner in der Liste der Top 500 Supercomputer stammt ebenfalls von IBM. Am Los Alamos National Laboratory
soll im Sommer 2008 der “Roadrunner” starten. Er kombiniert AMD-Opteron-CPUs mit den in der Playstation 3 genutzten Cell-Prozessoren. Schon bei der Ankündigung von Roadrunner im Jahr 2006 wurde vom Durchbrechen der Petaflop-Marke gesprochen, im November 2007 hat IBM dies nochmals bekräftigt.

Silicon-Redaktion

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