Knapp ein Monat später folgt die Verschärfung dieser Maßnahme – nach dem 17. Juni muss die Abwicklung der Zahlung bei nahezu allen Artikeln entweder in bar oder über PayPal erfolgen. Auf die Verkäufer kommt damit eine zusätzliche finanzielle Belastung zwischen 1,1 und 2,4 Prozent pro Transaktion zu, berichtete der Branchendienst AustralianIT. Kritiker sehen darin nichts anderes als eine versteckte Gebührenerhöhung, denn Ebay streicht somit über seine Tochterfirma PayPal bei jedem Kauf zusätzlich Geld ein.
Von den Änderungen ausgenommen sind zehn Kategorien mit hochpreisigen Waren wie Autos, Boote, Immobilien oder Flugzeuge. Ebenfalls wurde eine Ausweitung des Käuferschutzes angekündigt. Dieser war bislang auf 3000 Australische Dollar (1760 Euro) begrenzt und wird künftig auf 20.000 Australische Dollar erhöht. Begründet wird die Maßnahme mit der Sicherheit für die Käufer. Statistisch zeige sich, dass bei Zahlungen, die nicht über PayPal erfolgen, die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts etwa um das Vierfache ansteigt.
Die Ebay-Ankündigung beschränkt sich derzeit auf Australien. Allerdings dürfte das Unternehmen den kleinen, überschaubaren Markt mit vier Millionen Kunden als Testfeld nutzen. Sollte sich die Methode bewähren, so könnte das Beispiel Schule machen und auf weiteren Ebay-Märkten eine Zwangsbeglückung mit PayPal folgen. Nach dem Pressebericht rechnet Ebay zwar mit Beschwerden, jedoch nur im kleinen Rahmen. “Natürlich werden einige verärgert sein, aber das ist die Minderheit. Der Großteil unserer Anwender nutzt PayPal ohnehin bereits”, sagte Alastair MacGibbon, Verantwortlicher für Ebay Trust and Safety.
Die Änderung dürfte in jedem Fall für einigen Diskussionsstoff in der Ebay-Gemeinde sorgen. In Australien gehen die Wogen bereits hoch – viele Nutzer kritisieren die Umstellung. Bereits Anfang des Jahres führten die Änderung der Gebührenstruktur und das umgestaltete Bewertungssystem zu heftiger Kritik.
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