Die Idee des Webportals: Nutzer sollen sich vor einem Umzug über die Bedingungen in der zukünftigen Wohngegend informieren können. Mitglieder der Rottenneighbor-Community setzen hierfür bestimmte Markierungen auf die entsprechenden Orte einer Google-Maps-Satellitendarstellung. Die Farbe des Markers gibt dann Aufschluss darüber, ob ein potenzieller Nachbar sich als solcher gut verhält oder nicht.

Ein rotes Haus steht beispielsweise für einen bösen Nachbarn, Interessenten sollten folglich diese Wohngegend eher meiden. Bei einem Klick auf das Symbol erhält der Nutzer zudem nähere Informationen zu den Gründen der abgegebenen Wertung. Die Absicht des aus den USA stammenden Betreibers ist es nach eigenen Angaben, das wachsende Sicherheitsbedürfnis der Menschen auch am Immobilienmarkt zu befriedigen.

“Hinter dieser Plattform verbirgt sich nichts anderes als die moderne Methode des Blockwart-Systems, das wir aus der Zeit des Nationalsozialismus kennen”, sagt dagegen Hans Zeger, Obmann des österreichischen Vereins für Datenschutz Arge Daten. Die Argumentation des Seitenbetreibers, dass der Online-Dienst lediglich eine Reaktion auf den zunehmenden Wunsch der Menschen nach Sicherheit sei, kann Zeger nicht nachvollziehen. “Das ist keine Frage von Sicherheit, sondern eine des Zusammenlebens. Außerdem kann nicht garantiert werden, dass die so abgegebenen Kommentare der Wirklichkeit entsprechen. Das sind im Grunde nichts anderes als subjektive Einschätzungen der Nutzer”, kritisiert Zeger.

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Silicon-Redaktion

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