Mildes Urteil im Siemens-Schmiergeld-Prozess

Der ehemalige Manager Reinhard S., so die Staatsanwältin Nora Kaiser in ihrem Plädoyer, habe sich der Untreue in Mittäterschaft in 49 Fällen schuldig gemacht. “Die Gelder verschwanden in einer großen schwarzen Kasse, in die man hineingreifen, aber nicht hineinschauen kann”, kommentierte Kaiser. Daher müsste das geforderte Strafmaß eigentlich höher ausfallen.

Jedoch habe der Angeklagte im Auftrag der Vorgesetzten gehandelt. Außerdem sei der Angeklagte davon ausgegangen, im Interesse der Firma zu handeln, schließlich existierten diese Kassen schon eine geraume Zeit. Was die Staatsanwaltschaft zusätzlich milde stimmte, sei die Tatsache, dass S. voll mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet habe und sein Fehlverhalten einsehe. S. hab den entscheidenden Beitrag zur Beweisführung geleistet, so Kaiser weiter.

Die Urteilsverkündung soll am Montag erfolgen. Die Verteidigung scheint mit dem Antrag der Staatsanwaltschaft zufrieden. S. erklärte in einem Schlusswort sein Bedauern für die Tat und bereue, nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt zur Staatsanwaltschaft gegangen zu sein.

Silicon-Redaktion

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