Sie sieht aber eine andere Problematik: “Kinder werden durch Pornografie mit Dingen konfrontiert, die sie – aufgrund ihrer noch nicht vorhandenen sexuellen Erfahrung – noch nicht einordnen können: Sie wissen nicht, ob das Gezeigte der Realität entspricht.” Außerdem habe sie bei jungen Pornografienutzern vielfach ein “rückwärtsgewandtes Geschlechterrollenbild” feststellen können.
Rechtsanwalt Marko Dörre, dessen Mandanten Anbieter von Pornografie sind, vertrat die Auffassung: “Keiner kann verhindern, dass Pornografie im Netz zunimmt. Deshalb sollte man nicht über Verbote für Kinder und Jugendliche diskutieren, sondern Eltern und Pädagogen in die Verantwortung nehmen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) geht da mit ihrer Beteiligung am neuen Medienführerschein einen Schritt in die richtige Richtung.”
Das konnte der KJM-Vorsitzende Prof. Wolf-Dieter Ring, der gleichzeitig Präsident der BLM ist, so nicht stehen lassen: “Medienpädagogik ist wichtig. Aber sie kann den gesetzlichen Jugendschutz keinesfalls ersetzen. Aus der Tatsache, dass es schwierig ist, Regelungen im Internet durchzusetzen, darf man nicht den Schluss ziehen, es dann ganz zu lassen. Damit würden wir alle gesellschaftlichen Wertvorstellungen aufgeben. Dem widerspreche ich ganz entschieden.”
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