Neues Zentrum für Software-Technologie eröffnet

Es soll in absehbarer Zeit eines der führenden europäischen Forschungszentren für Methoden der Softwareentwicklung beziehungsweise des Software Engineering werden. Fünf Forschergruppen mit mehr als 70 Mitarbeitern arbeiten gemeinsam für dieses ehrgeizige Ziel an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften; weitere Forscher werden hinzukommen. Das paluno-Team kooperiert eng mit Unternehmen und kann auf einer Reihe bereits bestehender Projekte aufbauen. Es geht vor allem um so genannte “flexible Future Internet Applikationen”. Das sind innovative Anwendungen, die die nächste Entwicklungsstufe des Internets nutzen und dadurch neue Geschäftsmodelle und -prozesse ermöglichen.

Die UDE investiert in paluno in einer ersten Ausbaustufe mehrere Millionen Euro. Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke betonte bei der Festveranstaltung auf Zeche Zollverein vor mehr als zweihundert geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Bedeutung des neuen Instituts: “paluno bietet die Chance, Wirtschaft und Forschung in der Metropole Ruhr weiter zu stärken und die Universität Duisburg-Essen noch intensiver mit der Region zu verknüpfen.”

Die IT-Industrie, Dienstleistungsbranchen von der Versicherung über Banken, aber auch Medien oder Energieversorger könnten von der Arbeit der UDE-Experten profitieren. “Das Internet von morgen wird noch servicebasierter sein als jetzt schon”, erklärt Prof. Dr. Stefan Eicker, einer der fünf Gründungsmitglieder von paluno. “Jederzeit und überall verfügbare Inhalte, die individuell adressiert werden können; ortsunabhängiger Zugriff auf Geräte, damit die Informationen sich nahtlos in Geschäftsprozesse integrieren lassen – das Potenzial ist riesig. Also werden neue Anwendungen und Werkzeuge gesucht.” Prof. Dr. Volker Gruhn, jüngst als weiterer internationaler Experte für Softwareentwicklung an die UDE gekommen, fügt hinzu: “Man kann sich vorstellen, wie komplex, anspruchsvoll und aufwändig die Software ist, die dahinter steckt!”

Genau solche Software-intensiven Systeme wollen die UDE-Forscher entwickeln und dabei für die Wirtschaft ganz neue Dienstleistungen eröffnen. Ein Vorteil von paluno sei der ganzheitliche Ansatz, betont Prof. Dr. Klaus Pohl, Direktor des neuen Instituts. “Das heißt, wir berücksichtigen nicht nur softwaretechnische Fragestellungen, sondern analysieren auch Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle.”

Von der Arbeit im neuen Forschungsinstitut sollen ebenso die Studierenden profitieren: Die angehenden Informatiker und Wirtschaftsinformatiker werden praxisnah ausgebildet, haben früh Kontakt zu Unternehmen und “werden bestens auf einen Arbeitsmarkt vorbereitet, der immer höhere Anforderungen an die Gestaltung komplexer, Software-intensiver Systeme stellt”, so Prof. Dr. Michael Goedicke, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und ebenfalls Gründungsmitglied von paluno.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

EU-Staaten segnen Regulierung von KI final ab

AI Act definiert Kennzeichnungspflicht für KI-Nutzer und Content-Ersteller bei Text, Bild und Ton.

12 Stunden ago

eco zum AI Act: Damit das Gesetz Wirkung zeigen kann, ist einheitliche Auslegung unerlässlich

Aufbau von Aufsichtsbehörden auf nationaler und EU-Ebene muss jetzt zügig vorangetrieben werden.

13 Stunden ago

Datenqualität entscheidet über KI-Nutzen

Hochwertige Daten liegen häufig unerkannt in Daten-Pools und warten darauf, mit ausgefeilten Datamanagement-Plattformen gehoben zu…

13 Stunden ago

Gartner: Public-Cloud-Ausgaben steigen auf mehr als 675 Milliarden Dollar

Prognostiziertes jährliches Wachstum von mehr als 20 Prozent wird durch GenKI-fähige Anwendungen in großem Maßstab…

14 Stunden ago

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

5 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

5 Tagen ago