Amazons Supermarkt ist eine Kostenfalle

Das Thema ist erst im vergangenen Monat wieder heiß geworden, als Amazon ankündigte, ins Online-Supermarkt-Geschäft einzusteigen. Wer allerdings auf eine Revolution gehofft hat, so getested.de, der werde nun “stark enttäuscht”. Amazon hat kein eigenes Sortiment, der Kunde bestellt die Produkte nach dem Markthallenprinzip bei verschiedenen Anbietern. Da bei mehreren Lieferungen jeweils Versandkosten bezahlt werden müssen, entstehe eine “wahre Kostenfalle”. Amazon könne daher nicht als klassischer Online-Supermarkt betrachtet und beim aktuellen Vergleich berücksichtigt werden.

Aber auch bei den getesteten Online-Supermärkten sollte der Kunde stets die Augen offen halten. Lediglich Food-Shop24 habe mit Gesamtangebot, Internetauftritt und Service überzeugte und die Note “Gut” erhalten. Mit großem Abstand und einem “Befriedigend” folgt im Test Froodies, der hauptsächlich auf Grund der niedrigen Preise den zweiten Platz erreichen konnte. Auf dem dritten Rang landete Lebensmittel.de, dessen mangelhafte Webseite bekrittelt wurde.

Selbst eine renommierte Marke wie Edeka konnte die Tester nicht überzeugen. Der große Name sei kein Garant für eine große Auswahl: Nur zwei von neun Testprodukten hätten bestellt werden können. Frischwaren biete der Online-Supermarkt gar nicht an, daher reichte es nur für Platz vier.

Den letzten Rang mit der Gesamtnote 3,8 belegt Saftkiste.de: Der mit wenig Sorgfalt gepackte Karton des Online-Supermarktes sorge für eine unangenehme Überraschung. Statt frischem Fleisch und saftiger Weintrauben seien auf Grund der viel zu klein bemessenen und zu warmen Kühl-Akkus nur verschimmeltes Obst sowie übel riechendes und nicht mehr genießbares Fleisch in der Transportbox zu finden gewesen!

Fazit: Insgesamt ergab der Test, dass alle haltbaren Lebensmittel in einwandfreiem Zustand geliefert werden. Bei frischen Waren heißt es allerdings aufpassen: Lediglich der Testsieger konnte hundertprozentig tadellose Waren liefern. Im Schnitt kostete die Testbestellung von neun Produkten zwar mehr als beim stationären Discounter, dies hängt jedoch hauptsächlich mit dem Porto und den Kühlkosten zusammen. Bei einem größeren Einkauf relativieren sich diese Kosten, bei einigen Anbietern entfallen sie sogar komplett. Außerdem müssen Verbraucher bei der Online-Bestellung den Weg zum Supermarkt nicht gehen und keine schwerer Einkaufstaschen tragen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

3 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

1 Tag ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

1 Tag ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

2 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

2 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

4 Tagen ago