Assange: Erschießt nicht den Überbringer schlechter Nachrichten

WikiLeaksgründer Julian Assange und seine Plattform leiden derzeit unter enormen politischen Druck. In einem Artikel für The Australian, den Assange noch vor seiner Verhaftung verfasst hatte, erklärt er, dass WikiLeaks dafür bestraft werde, dass die Plattform Menschen mit Informationen versorgt, die sie über ihre Regierungen wissen sollten.

Der Artikel trägt die Überschrift “Erschießt nicht den Überbringer unbequemer Nachrichten”. Demokratische Gesellschaften brauchten starke Medien und WikiLeaks seinen ein Teil dieser Medienlandschaft, so Assange in dem Text. “Die Medien sorgen für aufrichtige Regierungen.”

WikiLeaks habe daher harte Fakten über den Irak und Afghanistan sowie auch über Bestechung durch Unternehmen berichtet. “Nichts könnte falscher sein, als eine Regierung, die ihre Bürger über einen Krieg belügt, und gleichzeitig eben diese Menschen dazu anhält, ihr Leben und ihre Steuergelder für diese Lügen hinzugeben. Wenn ein Krieg gerechtfertigt ist, dann sollte man darüber die Wahrheit sagen und die Menschen können dann entscheiden, ob sie das unterstützen wollen”, so Assange weiter.

Medien wie die The New York Times, Der Spiegel, El Pais oder The Guardian hätten die US-Botschafts-Cabels abgedruckt. Aber die gesamte Kritik ernten nicht diese Medien, sondern Wikileaks, beklagt sich Assange. Und das obwohl WikiLeaks in seiner vierjährigen Geschichte – so weit bekannt sei – noch nicht ein Menschenleben gefährdet habe.

Silicon-Redaktion

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  • Wikileaks
    Ich kann für Herrn Assange beim besten Willen kein Mitgefühl empfinden. Außer seiner Daten-Diarrhoe hat Assange ja bisher keinerlei Kontur gezeigt. Niemand, wahrscheinlich nicht einmal er selber, weiß wofür er steht oder wogegen er protestiert. Vielleicht ist es ja eine besonders perfide Verschleierungsstrategie, die Bürger mit einer Sintflut meist trivialer, in jedem Fall aber völlig inkonsistenter, kontextfreier und unbewerteter Daten zuzuschütten. Leute wie Assange bringen nicht den geringsten Nutzen für die Allgemeinheit. Ich kann auf Wikileaks gut verzichten, ohne deswegen auch nur einen Deut schlechter informiert zu sein.

  • Wikileaks und Alpha07
    Mein kurzer Einwurf zu diesem Thema:

    Man sollte sich, falls man Wikileaks für überflüssig, gefährlich, oder schlimmeres hält, doch am besten mal die neue (klein)-teilige Serie auf SWR ansehen: Alpha07.
    Dann könnte man sich die Hintergrundstory aneignen (die teilweise mit der Realität gemixt wurde) und sich dann noch mal überlegen, wozu es gut sein kann, "Whistleblowing" nicht zu verdammen.

    Mit informativen Grüßen, Andreas_P

  • Man kann...
    ...Informationen nutzen oder einfach ignorieren.
    In diesem Sinne, Yoringel, schlafen sie ruhig weiter.

    Wikileaks ist nun mal deutlich unbequemer als die weichgespülten/zensierten Nachrichten aus Amiland. Wer etwas in die Geschichte schaut, weiß ob der falschen Berichterstattung der Amis zum Vietnam-Krieg.

  • Wikileaks
    Yoringel, schlaf mal schön weiter im Mainstream geschönter Gehirnwäsche.

    Nicht umsonst schließen die Briten, Franzosen und Amerikaner selbst nach 2x 30 Jahren Daten ihrer Regierungen über WK2 noch immer weg, weil man Angst vor der Publizierung der Wahrheit über ihre eigenen dreckigen Machenschaften hat, wie sie Wikileaks nun veröffentlicht hat. Und, weil man Angst hat, am Ende auf mindestens gleichem Podest wie ein Adolf Hitler & Co stehen zu kommen, oder wo ihre Oberen in Nürnberg auch auf die Anklagebänke gehört hätten.

    Hier rede ich über die geschönte Manipulation der Meinung durch öffentlich-rechtliche Propagandamedien. Man möge sich nur erinnern an die hübschen Bildchen aus dem Irak-Krieg, vielfach wiederholt, wie eine Rakete in einen Bunker eintritt; nicht gezeigt wurden jene fehlgeleiteten oder auch gezielten Geschosse, die tausende unschuldiger Männer, Frauen, Kinder zerfetzten.

    Manche Veröffentlichungen von Wilileaks sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl unverantwortlich, auf der anderen Seite wurde es mal Zeit, daß bekannt wird, wie weit unsere "moralischen" und "anständigen" Politiker gehen und was sie uns Blödvolk vormachen.

  • Wikileaks
    Yoringel, schlaf mal schön weiter im Mainstream geschönter Gehirnwäsche.

    Nicht umsonst schließen die Briten, Franzosen und Amerikaner selbst nach 2x 30 Jahren Daten ihrer Regierungen über WK2 noch immer weg, weil man Angst vor der Publizierung der Wahrheit über ihre eigenen dreckigen Machenschaften hat, wie sie Wikileaks nun veröffentlicht hat. Und, weil man Angst hat, am Ende auf mindestens gleichem Podest wie ein Adolf Hitler & Co stehen zu kommen, oder wo ihre Oberen in Nürnberg auch auf die Anklagebänke gehört hätten.

    Hier rede ich über die geschönte Manipulation der Meinung durch öffentlich-rechtliche Propagandamedien. Man möge sich nur erinnern an die hübschen Bildchen aus dem Irak-Krieg, vielfach wiederholt, wie eine Rakete in einen Bunker eintritt; nicht gezeigt wurden jene fehlgeleiteten oder auch gezielten Geschosse, die tausende unschuldiger Männer, Frauen, Kinder zerfetzten.

    Manche Veröffentlichungen von Wilileaks sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl unverantwortlich, auf der anderen Seite wurde es mal Zeit, daß bekannt wird, wie weit unsere "moralischen" und "anständigen" Politiker gehen und was sie uns Blödvolk vormachen.

  • So werden Entscheidungen gefällt
    Natürlich hat Assange recht. Er hat nichts getan was nicht jede Zeitung gemacht hat und machen würde. Er hat unbequeme Wahrheiten die ihm jemand anderer zugetragen hat veröffentlicht. Und das ist in einer Demokratie ein Grundrecht.
    Entlarvend ist auf welch dünner Grundlage die amerikanische Aussenpolitik teilweise beruht und mit welcher Geringschätzung die anderen Persönlichkeiten der Welt betrachtet werden.
    Das ist alles nicht neu, wir wussten das und trotzdem es zu lesen ist wichtig und richtig für gelebte Demokratie.
    Und was die USA da machen mit Druck auf Amazon usw. zeigt das wirkliche Gesicht der sogenannten Wiege der Demokratie. Und wir sollten uns weitgehend unabhängig von den USA machen - demnächst sperren sie einfach GPS weil wir für Wikileaks zuviel spenden.

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