Im Mittelpunkt der Sitzung stand auch das weitere Vorgehen der Initiative. So wurde die Gründung eines Fördervereins beschlossen, der vor allem im Hinblick auf die Verwaltung der Finanzen eine große Rolle spielen wird. So können sich künftig über den Verein beispielsweise auch Privatpersonen im Bündnis White IT engagieren. Auch die Entwicklung technologischer Lösungen im Kampf gegen Kinderpornographie im Internet lag Innenminister Schünemann am Herzen.

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“Ich werde nicht ungeduldig, aber es ist wichtig, das Ziel vor Augen zu haben”, so Schünemann gegenüber den Mitgliedern des Lenkungskreises. Diskutiert wurde dabei auch die Frage, welcher Ansatz sinnvoller sei: Für bestehenden IT-Lösungen ein Gütesiegel zu schaffen oder neue Technologien zu entwickeln. Die Frage wurde nicht abschließend geklärt – der zuständige Arbeitskreis wird auf der Suche nach einer optimalen Vorgehensweise künftig verstärkt in beide Richtungen arbeiten.

“Das Bündnis White IT steht und fällt damit, dass uns die Bündelung der vorhandenen Ressourcen auf diesem Gebiet gelingt”, so Schünemann. “Der Durchbruch kann nur gelingen, wenn wir im Bereich einer technologischen Lösung weiterkommen.”

Für das Jahr 2011 sind einige Aktionen geplant, die unter anderem den bundesweiten Charakter des Bündnisses unterstreichen sollen. So wird im Sommer im Zusammenarbeit mit dem Carlsen Verlag ein Pixi-Buch erscheinen, das Kinder im Rahmen einer kleinen Geschichte an das Thema “Gefahren im Internet” heranführen soll.

Während der bevorstehenden CeBIT werde man eine Art Scanner vorstellen, mit dem kinderpornographisches Material aus dem Internet herausgesucht werden kann. “Ich bin schon sehr gespannt wie das funktioniert und auch wie das auf der CeBIT angenommen wird”, so Schünemann.

Auf der CeBIT 2010 hatte das Bündnis unter anderem einen Browser-Button präsentiert. Dieser hat bislang aber kaum messbare Wirkung gezeigt. Nach seinem ersten Anstieg der Beschwerden, kurz nach der Vorstellung des Tools, tendiere die Zahl der Meldungen inzwischen gegen Null, sagte Frank Ackermann, vom eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft.

Dies sei jedoch nicht überraschend und decke sich mit den Erfahrungen die man mit der Internet-Beschwerdestelle gesammelt habe, die der eco-Verband seit 1996 betreibt. Wichtig sei vor allem die Aufmerksamkeit, die das Thema durch solche Aktionen bekomme. Gleichzeitig lobt Ackermann die seiner Meinung nach in Deutschland einmaligen Möglichkeiten zum Networking, die das Bündnis White IT im gemeinsamen Kampf gegen Kinderpornographie im Internet biete.

Silicon-Redaktion

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