Erste verlässliche Zahlen gibt es von der südkoreanischen Firma Nexon, die hinter dem weltweit erfolgreichen Online-Spiel namens MapleStory steht. Diese hat, wie die Entwickler sagen aus Spaß in ihr Spiel die Möglichkeit integriert, virtuell zu heiraten. Die traurige Bilanz: Von 26.982 Online-Ehen wurden 20.344 wieder geschieden. Erschütterte Romantiker aus aller Welt, suchen nach Erklärungen.
“Ich war jung und naiv und dachte, sie wäre die Richtige”, zitiert Nexon ein virtuelles Scheidungsopfer. Die Ehe sei ein Geschenk zum – wohlgemerkt virtuellen – Geburtstag gewesen. Dann der Schock: “Sie hat gesagt, ich bin nicht mehr die Person, in die sie sich verliebt hat. Ich hätte mich verändert und würde mich nicht mehr um sie kümmern.”
Die Szene könnte einer beliebigen Beziehungskrise entstammen, wäre da nicht der alles erklärende Nachsatz: Die besten Freunde hätten dem Gamer gesteckt, dass seine Noch-Ehefrau ihn innerhalb des Spiels sabotieren würde. Eine Woche später war das Paar virtuell geschieden.
Praktisch: In der MapleStory-Welt schlägt zwar die Hochzeit mit 25 Dollar zu Buche, die Trennung aber ist kostenlos. Und: Virtuelle Besitzstände müssen nicht mühsam aufgeteilt werden, Unterhaltszahlungen kennt das Regelbuch ebenfalls nicht. Wer weiß, ob unter vergleichbaren Umständen alle Ehepaare der echten Welt 14 Jahre und zwei Monate bis zur Scheidung warten würden.
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