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Analytics: Jetzt können CIOs beim Business punkten

Laut IDC nimmt IBM bei den Business-Analytics den dritten Platz ein. Steve Mills sieht als seine Hauptkonkurrenten vor allem Oracle, EMC und Teradata. Insgesamt würde es aber derzeit in dem Markt sehr turbulent zugehen. “Viele Anbieter schlagen mehr Marketing-Schaum, als das sie wirklich etwas Relevantes liefern können”, lautet sein abschätziges Urteil. Insbesondere sieht er HP als völlig falsch positioniert: “Ja, sie haben mit Autonomy ein gutes Unternehmen gekauft, doch das ist eine Insel-Lösung im HP-Portfolio – außerdem gehen wir sorgfältiger mit dem Geld unser Aktionäre um”, lautete sein Seitenhieb auf den überhöhten Kaufpreis von über 10 Milliarden Dollar.


IBM Senior Vice President Steve Mills Bild: Harald Weiss/silicon.de

Mills verweist dabei auf einen Strauß an neuen Produkt- und Service-Angeboten auf diesem Gebiet. Hierzu gehören unter anderen die neue Hadoop-basierte BigInsight-Plattform, die auf IBMs SmartCloud Enterprise aufsetzt, neue Analyse-Tools für das Gesundheitswesen, in der die Watson-Technologie eigeflossen ist, sowie eine neue Netezza-Appliance für die Telekommunikations-Industrie.

Dass die neuen Analytics bahnbrechende Resultate liefern, bestätigen auch viele Analysten. “Aus allen Branchen und aus nahezu allen Geschäftsbereichen werden bislang unvorstellbare Effizienz-Verbesserungen gemeldet, die auf den Einsatz von modernen Analytics in Verbindung mit den gewaltigen Datenbeständen und der neuen Mobilität zurückzuführen sind”, sagt Gartner-Analyst Mark McDonald.

Auch bei IBM kann man auf eine Reihe an erfolgreichen Analytics-Projekten verweisen, die von präzisen Windprognosen für die Errichtung von Windkraftwerken bis hin zur Realtime-Analyse von tausenden an Daten in einer Intensivstation reichen.

Ganz besonders interessant sind die neuen Analytics-Tools jedoch für Handel und Marketing, denn hier spielen beispielsweise die Kunden-Reviews bei Facebook, Twitter und anderen Social-Media-Seiten eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommen die vielen Informationen vom Point-of-Sale, die wichtige Hinweise auf den aktuellen Abverkauf geben. Doch nur mit schnellen und präzisen Analytics lassen sich diese Informationsberge so auswerten, dass sie zu zeitgerechten Entscheidungen führen. Und dementsprechend war auch das diesjährige IOD-Motto gewählt: “Turn Insight into Action” (Erkenntnisse in Maßnahmen wandeln).


IBM Chef-Wissenschaftler Jeff Jonas Bild: Harald Weiss/silicon.de

Das aber scheint einfacher gesagt als getan, denn es fehlt vielfach ein Bindeglied, das die neuen Möglichkeiten mit den Bedürfnissen der Business-Einheiten verknüpft. IBM weist diese Aufgabe den IT-Chefs zu. “Die CIOs sind jetzt gefordert, den Geschäftsbereichen, die neuen Möglichkeiten aufzuzeigen, gegebenenfalls neue Businessfelder zu identifizieren oder wesentliche Verbesserungen an den bestehenden Geschäftsprozeesen vorzuschlagen”, lautet der dringende Rat von IBMs Chef-Wissenschaftler Jeff Jonas.

Seiner Meinung nach gibt es gegenüber den neuen Möglichkeiten der Daten-Analyse noch zu viele Vorurteile. “Bei Big Data denken die meisten immer noch an Batch-Jobs die Tage oder gar Wochen dauern – doch das ist Schnee von gestern. Ich meine mit Big Data einen dynamischen Prozess, der auch riesige Datenmengen in Realtime auswerten kann”, sagte er in seiner IOD-Keynote. Für ihn gehören Batch-Auswertungen endgültig der Vergangenheit an. “Damit bekommt man eine Antwort zu einer Zeit, wo man sie nicht mehr benötigt”, lautet sein vernichtendes Urteil.


Gartner-Analyst Daryl Plummer Bild: Harald Weiss/silicon.de

Steve Mills bestätigt die Problematik. “Wir haben jetzt endlich die Tools, um immense Datenbestände in allerkürzester Zeit auszuwerten, doch es bedarf menschlicher Intelligenz, um daraus Business-relevante Werte zu schaffen”, lautet seine Forderung an die CIOs. Den CIOs, denen das gelingt, steht dann aber eine goldene Zukunft ins Haus. “CIOs, die in der Lage sind, aus den neuen Datenbergen signifikante Businessvorteile zu generieren, haben sich definitiv für einen CEO-Job qualifiziert”, meint beispielsweise Gartner-Analyst Daryl Plummer.

Silicon-Redaktion

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