Die Telekom verfolgt nach eigenen Angaben jedoch weiterhin das Ziel, T-Mobile USA an AT&T zu verkaufen. Man habe die Anträge bei der FCC zurückgezogen, um die Kräfte zu bündeln und sich darauf zu konzentrieren, zunächst die kartellrechtliche Genehmigung der Transaktion durch das Department of Justice zu erhalten, hieß es. Die Telekom und AT&T beabsichtigten, “zu gegebener Zeit” ein neues Genehmigungsgesuch bei der FCC zu stellen.

AT&T hat zudem mitgeteilt, man erwarte, eine Rückstellung bilden zu müssen. Diese solle für die Zahlung eines möglichen ‘break up fee’ an die Telekom genutzt werden, falls die Behörden die Transaktion nicht genehmigen. Nach Angaben von Reuters beläuft sich diese Entschädigung auf 6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro). Die Hälfte müsste AT&T demnach in bar zahlen.


Julius Genachowski (Bild: FCC)

Hintergrund ist, dass FCC-Chairman Julius Genachowski sich gegen den geplanten Verkauf von T-Mobile USA an AT&T ausgesprochen hatte. Laut Wall Street Journal sagte er, die Untersuchung seiner Behörde habe ergeben, dass der Zusammenschluss der beiden Firmen zu einer “noch nie dagewesenen” Konzentration im Mobilfunkmarkt führe. Andere Vertreter der Behörde erklärten, es sei nicht zu erkennen, wie das Geschäft dem öffentlichen Interesse diene.

Auf Antrag von Genachowski sollte eine Anhörung vor einem Verwaltungsrichter stattfinden, in deren Rahmen die FCC die Ergebnisse ihrer Analyse vorgetragen hätte. AT&T und die Telekom hätten ebenfalls Gelegenheit gehabt, ihre Position darzulegen.

Die FCC nannte bisher nur wenige Details zu ihren Erkenntnissen. Man habe aber festgestellt, dass AT&T und T-Mobile USA 99 der 100 wichtigsten Märkte in den USA dominieren. Die einzige Ausnahme sei Omaha im US-Bundesstaat Nebraska. Dort betreibe T-Mobile USA kein Mobilfunknetz. Die Marktkonzentration ermittelte die FCC nach eigenen Angaben mit dem Herfindahl-Hirschmann-Index.

Silicon-Redaktion

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