Das teilte der Branchenverband Bitkom auf Basis aktueller Daten der Bundesnetzagentur mit. Demnach telefonierte jeder Deutsche 2011 im Schnitt 39 Stunden aus dem Festnetz. Insgesamt verbrachte jeder Bundesbürger rund 60 Stunden am Telefon.
“Noch steht das Festnetz in Deutschland für zwei Drittel der Gesprächszeit”, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Dank technologischer Innovationen, steigender Mobilität und günstiger Tarife werde der Mobilfunk aber auch in der Sprachtelefonie an Bedeutung gewinnen. So sei die Zahl der aus dem Mobilfunk abgehenden Gesprächsminuten von 2009 auf 2010 um rund 10 Prozent gestiegen.
Auch innerhalb des Festnetzes findet ein Wandel statt: Die Nutzung klassischer Telefonnetze und Schmalbandnetze wie analoge Anschlüsse oder ISDN nimmt ab. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für das Telefonieren über DSL- oder Kabelfernsehnetze sowie IP-basierte Telefondienste. 2010 lag der Anteil der über IP-basierte Dienste abgewickelten Gesprächsminuten bei einem Fünftel (21 Prozent). 2009 waren es noch 18 Prozent. “Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einem fortlaufenden Anstieg der IP-basierten Netzdienste, besonders im Neukundengeschäft”, sagte Rohleder.
Der Rückgang der Festnetztelefonie verläuft in Deutschland jedoch langsamer als in anderen Ländern. So telefonieren nur 12 Prozent der Haushalte hierzulande ausschließlich mit dem Handy. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf den hinteren Rängen. Nur wenige Deutsche wollen auf das Festnetz komplett verzichten. Sehr beliebt sind preiswerte Bündelprodukte mit Flatrates für Festnetztelefonie und schnelle Internetverbindungen per DSL. Diese Produkte nutzen laut Bundesnetzagentur bereits mehr als die Hälfte der Festnetzkunden.
Zur Methodik: Die Bundesnetzagentur fasst unter Festnetztelefonie die klassischen sowie IP-basierten Telefondienste zusammen. Die Angaben der Gesprächsminuten beziehen sich nur auf die abgehenden Gespräche. Dabei sind auch die rund 100.000 öffentlichen Telefonzellen eingerechnet, nicht aber Verbindungen in nationale Mobilfunknetze und zu Mehrwertdiensten, also etwa 0180er-Nummern. Die Angaben für das Jahr 2011 beruhen auf einer Schätzung der Bundesnetzagentur.
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