Intel zeigt neue Niedrigstrom-CPU Claremont

Schon im vergangenen Jahr hatte Intel einen Prozessor vorgestellt, der lediglich durch eine Solarzelle und eine Leselampe angetrieben, Windows und Linux stabil booten konnte. Aus dieser Spielerei plant Intel nun ein Produkt zu machen.

Dabei geht es weniger darum, tatsächlich einen Chip mit einer Solarzelle zu betreiben, als vielmehr extrem energiesparende Hardware wie Grafik-Prozessoren, Speicher oder auch Floating-Point-Units herzustellen. Auf der Solid-State Circuits Conference in San Francisco wird Intel kommende Woche weitere Details zu diesem Projekt vorstellen.

Claremont – etwa so groß wie eine Briefmarke – benötigt minimal bei einer 3 MHz-Taktung lediglich 280 Millivolt (mV). Aufgrund dieser Fähigkeit spricht man bei Intel auch von einer Near-Threshold Voltage-CPU (NTV). Intels CTO Justin Rattner erklärt, dass Claremont jedoch auch bis zu einem GHz schnell schlagen kann. Dann braucht der Prozessor allerdings 1,2 Volt. Als Einsatzgebiet nennt Rattner Mobilgeräte wie Smartphones aber auch andere Geräte wie zum Beispiel Fernsehgeräte und natürlich auch herkömmliche PCs.

Durch diese NTV-Technologie können zum Beispiel Laptops schnell aus dem Ruhezustand geweckt werden – schneller als den PC schlafen zu schicken oder der Hibernate-Modus, um Strom zu sparen.

Intel spricht hier von einer Einsparung um den Faktor fünf bis zehn. Als nächsten Schritt wolle Intel diese Technologie auch in anderen Komponenten des Rechners einsetzen, wie etwa bei der Grafik oder beim Speicher. Auch im Supercomputing verspricht sich Intel dadurch große Vorteile.

Claremont basiert auf einem Pentium-Chip-Design, bei dem die Forscher die Logikschaltkreise verändert haben. Die CPU wird im 32-Nanometer-Prozess hergestellt. Das entspricht dem aktuellen Mobil-Prozessor Medfield. Claremont soll noch in diesem Jahr in Smartphones und Tablets auf den Markt kommen.

Silicon-Redaktion

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