Eine Hand voll ehemaliger IBM-Mitarbeiter ist es, die 1972 in Weinheim mit einem Büro in Mannheim das Unternehmen Systemanalyse und Programmentwicklung gründen.

Bedient wird zunächst nur ein Kunde. Einer der ersten ist die deutsche Niederlassung von International Chemical Industrie (ICI) mit Sitz in Östringen.

Neben ersten Programmen entsteht vor allem die Vision, die SAP groß gemacht hat. Die fünf hielten es damals für eine gute Idee, wenn Unternehmen Daten nicht nur einmal pro Tag oder einmal in der Woche verarbeiten könnten, sondern in Echtzeit.

Schon ein Jahr später nutzen auch Tabakfabrikant Rothändle und das Pharma-Unternehmen Knoll, beide Unternehmen sind in der Region ansässig, die Produkte von SAP. Damals entstand auch das Fianzmodul System RF, der Vorläufer für R/1 (R für Realtime).

Vierzig Jahre später arbeiten 75 Prozent aller Fortune 500 mit SAP. Bei den 100 Unternehmen mit den Wertvollsten Marken nutzen sogar 85 Prozent SAP. Über 60 Prozent der weltweiten Finanztransaktionen läuft, wie es von SAP heißt, ebenfalls über SAP. Inzwischen zählt SAP 183.000 Kunden, rund 80 Prozent davon sind mittelständische Unternehmen.

Zusammen mit ICI hatte SAP im Jahr 1975 ein Datenbank-System entwickelt, das neben Materialwirtschaft und Finanzbuchhaltung auch die Rechnungsprüfung (System RM) abdeckt und gleich mehrere Arbeitsschritte integriert.

Und auch heute noch pflegt SAP das, was man heute Co-Innovation nennt. Aus den fünf Gründungsmitgliedern Hans-Werner Hector, Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Klaus Tschira und Claus Wellenreuther sind heute 56.000 Mitarbeiter geworden. Nachdem SAP 1977 in Österreich den ersten Auslandskunden akquiriert ist das Unternehmen heute in mehr als 50 Ländern vertreten. 1977 zieht SAP auch von Weinheim nach Walldorf.

Fotogalerie: Ein Rundgang über den SAP-Campus

Klicken Sie auf eines der Bilder, um die Fotogalerie zu starten

Neben der Vision, Realzeit-Datenverarbeitung für Unternehmen anzubieten, stand auch die Idee, ein integriertes System zu schaffen, das Warenwirtschaft und Buchhaltung zusammenberingt. Was damals 1972 in Form von Lochkarten (die einer unbestätigten Legende nach auch schon mal im Regen landeten) vertrieben wurde, kommt heute über die Cloud, wie zum Beispiel die Mittelstandslösung Business ByDesign. Dass man heute über ein Mobilgerät in wenigen Sekunden über eine In-Memory-Abfrage innerhalb weniger Sekunden Ergebnisse bekommt, war damals ebenfalls kaum vorstellbar. Weitere Meilensteine der SAP-Geschichte gibt es hier.


Silicon-Redaktion

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

2 Tagen ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

2 Tagen ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

2 Tagen ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

3 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

4 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

5 Tagen ago