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Dell, Dell und noch mehr Dell

Dell setzt seine Akquisitions-Orgie fort: Der Hersteller hat nun den Migrations-Spezialisten Clerity Solutions Inc. sowie Make Technologies Inc., einen Hersteller von Software für die Modernisierung von Applikationen, aufgekauft. Im Laufe des letzten Monats kamen zudem SonicWALL Inc., ein Anbieter von Lösungen für die Netzwerksicherheit und den Datenschutz, sowie Wyse Technology, ein Hersteller von Thin Client Lösungen, hinzu.

• Dell hat laut eigenen Angaben die Firma Clerity aufgekauft, einen der führenden Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen im Bereich Applikationsmodernisierung und Rehosting. Damit soll die Dell Services Geschäftssparte Kunden besser helfen können, ihre geschäftskritischen Applikationen und Daten kostengünstiger von Altsystemen auf moderne Architekturen, u.a. auch Cloud-Architekturen, überzuführen.

• Die zweite Akquisition von Dell in derselben Woche war Make Technologies, ein Hersteller von Tools für die Modernisierung von Mainframe- und Midrange-Applikationen. Mit dieser Akquisition hat Dell ein Tool an der Hand, mit dem die Struktur von Mainframe- und Midrange-Applikationen, die meistens in COBOL oder RPG geschrieben sind, untersucht werden kann.

• Im März kaufte Dell die Firma SonicWALL auf, einen nicht börsennotierten Anbieter von Datensicherheitslösungen im Unternehmensumfeld. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben, doch laut Berichten der New York Times zahlte Dell etwa 1,25 Milliarden USD, inklusive Schuldenübernahmen von SonicWALL. Damit ist Dell nun im Besitz von hochwertigen Services für die Absicherung von Netzwerken; dazu zählen u.a. Netzwerk-Firewalls der nächsten Generation, E-Mail Schutz, Backup und Recovery Lösungen sowie Services im Bereich Policy, Management und Reporting.

Nach Meinung der Experton Group bemüht sich Dell auf aggressive Weise, sich in einen Full-Service Anbieter von IT-Produkten und Services für Unternehmenskunden zu verwandeln; diese Bemühungen dürften auch tatsächlich von Erfolg gekrönt sein. Dell hat eingesehen, dass mit dem PC-Geschäft für Privatanwender in Zukunft nicht die erforderlichen Wachstumsraten erzielt werden können, nachdem inzwischen Apple mit seinen Smartphone- und Tablet-Produkten und Services den Markt beherrscht. Die Unternehmensleitung hat erkannt, wie erfolgreich die Data Center Solutions Sparte ist: Sie hat sich zu einem Geschäft mit Umsätzen im 1 Milliarde USD Bereich gemausert und ist inzwischen der größte Anbieter von dichte-optimierten Servern.

IT-Entscheider, die in Dell einen strategischen Partner sehen, sollten sich mit der Dell-Geschäftsleitung zusammensetzen und sich deren Strategie und Roadmap erklären lassen. So wird sichergestellt, dass die Marschrichtung und der Zeitplan von Dell mit den jeweiligen Unternehmenszielen und -anforderungen vereinbar sind. Wer mit Dell als Lieferant, aber nicht als strategischem Partner zusammenarbeitet, sollte Dell weiterhin mit in die engere Auswahl nehmen; damit wird dafür gesorgt, dass das betreffende Anwenderunternehmen von seinen Full-Service Partnern, für die Dell einen Konkurrenten darstellt, die bestmöglichen Deals herausholen kann.

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Redaktion

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  • Ich wage echt zu bezweifeln, dass Dell es schafft zu "einen Full-Service Anbieter von IT-Produkten und Services für Unternehmenskunden" zu werden!!!
    Und das aus guten Grund: Wer es schon mal versucht hat einen schnelle und kompetenten Support bei Druckerproblemen von Dell-Druckern zu bekommen, wird mir Recht geben: Ein Supportanruf dauert in der Warteschlange zwischen 35 - 60 min, ehe mann endlich sein Problem irgend einem CallCenter Mitarbeiter in Rumänien (!!!) vortragen kann. Eine Antwort kommt dann meist in radebrechenden deutsch und mit wenig bis gar keinem hilfreichen Inhalt. Selbst Ersatzteillieferungen innerhalb der Garantie werden ein Problem; es ist eher Zufall das das korrekte Teil geliefert wird (z. B. statt Dell 5210 kommen Teile für einen Dell 5330). Das größte Ding passierte uns, als wir Ende Dezember aktuelle Druckertreiber von Dell für einen 5330 heruntergeladen hatten. Diese Dateien waren z.T. korrupt und so wurden über den Printserver an alle Clients des Unternehmens defekte und nicht mehr zu deinstallierende Treiber verteilt. Seitdem stehe ich ständig den Herren bei Dell auf den Füßen und bitte um eine Lösung unseres Problemens. Aber außer einem Schuldeingeständnis bis heute (wir haben es den 30.04., also fast 1/2 Jahr später!!!) kann mir Dell keine Lösung anbieten. Und das will ein strategischer IT-Dienstleister sein bzw. werden?! Nie und nimmer!!!!

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