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Facebook-Börsengang kostet zwei Analysten den Job

Facebooks Börsengang kostet die Citigroup Millionen. Quelle: Sarah Tew/News.com.

Verhängt wurde die Strafe von den Börsenregulierern im US-Bundesstaat Massachusetts. Die Gesetze des Bundesstaates verbieten Analysten die schriftliche Weitergabe solcher Informationen.

Anhand von E-Mails eines Citigroup-Analysten konnte die Aufsichtsbehörde ihre Vorwürfe beweisen. Demnach hatte ein untergeordneter Analyst Informationen an die französische Publikation Capital Magazine sowie den Blog TechCrunch übermittelt. Sie bezogen sich auf Facebook sowie YouTube.

Aus den Mails ging weiterhin hervor, dass er sich der Regelverstöße klar bewusst war. Er schrieb an einen TechCrunch-Autor, mit dem er offenbar befreundet war, dass ihn sein “Boss in der Luft zerreißen” würde, sofern die von ihm weitergegebenen Informationen veröffentlicht würden. “Das könnte mir verdammten Ärger einbringen”, bekannte er in einer E-Mail an einen anderen Mitarbeiter der Bank.

Während dieser Analyst schon vor einem Monat gefeuert wurde, schied jetzt auch mit Mark Mahaney der führende Internet-Analyst der Bank aus. Obwohl ein Zusammenhang dieser Entlassungen mit der verfügten Strafzahlung naheliegend ist, wurde das von keiner Seite bestätigt. Die Regulierer von Massachussetts beschrieben in ihrem Bericht nur die Positionen und Beschäftigungszeiten der Analysten bei Citigroup, nannten aber keine Namen.

Die im Bericht festgestellten Tatsachen bestreitet die Citigroup nicht. Als Teil der Einigung musste sich die Bank außerdem verpflichten, in Zukunft nicht mehr gegen die Wertpapiergesetze des Staates zu verstoßen. “Wir sind zufrieden, dass wir diese Angelegenheit beilegen konnten”, zitiert News.com aus einer schriftlichen Stellungnahme. “Wir nehmen unsere internen Richtlinien und Verfahrensweisen sehr ernst und haben entsprechende Maßnahmen eingeleitet.”

Massachussetts ermittelt noch immer gegen weitere Emissionsbanken, die am Börsengang von Facebook beteiligt waren. Zu ihnen gehören Morgan Stanley, Goldman Sachs und JPMorgan Chase.

[Mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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Redaktion

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  • Facebook war / ist eine Besonderheit der Unternehmensbewertung. Aufgrund des immensen Wachstums und der Innovationskraft sind „alte“ Methoden der Unternehmensbewertung nicht anwendbar. Sicherlich muss man die Bewertung auch realistisch betrachten. Ein ewig progressives Wachstum gibt es nicht! Das Ziel eines IPOs, möglichst viel Geld einzunehmen, wurde eindrucksvoll erreicht. Nach und nach spiegelt der Aktienkurs jetzt den wirklichen Unternehmenswert /-preis wider!

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