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Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferer Foxconn erneut in der Kritik

Foxconn-Baustelle in Zhengzhou. Quelle: Jay Greene / News.com.

Das Fazit der Kontrollen der FLA, wonach bei Foxconn ein “echter Wandel” stattfinde, sei unzutreffend, heißt es vom Economic Policy Institute (EPI). Die Fair Labor Association soll im Auftrag von Apple mögliche arbeitsrechtliche Verstöße in Foxconns Fabriken in China aufdecken – eine Konsequenz aus der anhaltenden Kritik der vergangenen Monate an den dortigen Zuständen.

Das Wirtschaftspolitische Institut aus Washington zweifelt auch deshalb an echten Verbesserungen, weil die Auslastung der Werke aufgrund der großen Nachfrage nach dem iPhone 5 extrem hoch sei. Angeblich leisten Foxconn-Mitarbeiter derzeit bis zu 100 Überstunden pro Monat. Der Studie des EPI zufolge sei Foxconn weit davon entfernt, den arbeitsrechtlichen Vorgaben in China zu folgen. So halte das Unternehmen unter anderem weiterhin Zahlungen an seine Mitarbeiter zurück.

“Im Gegensatz zur Bewertung der FLA, waren die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei Foxconn in den meisten Fällen nur gering, vorübergehend oder rein symbolisch”, heißt es im Bericht des EPI. “Einige der wichtigsten Reformversprechen wurden sogar offen gebrochen.”

Im August hatte die FLA gemeldet, Foxconn mache Fortschritte und habe Richtlinien zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eingeführt. Foxconns größtes Problem sei es, die Wochenarbeitszeit seiner Mitarbeiter auf weniger als 60 Stunden zu reduzieren, ohne deren Gehälter zu reduzieren. Erlaubt sind in China 40 Stunden pro Woche sowie durchschnittlich 9 Überstunden.

Das EPI bemängelt nun, dass die Kontrollen bei Foxconn in den Monaten Juni und Juli durchgeführt wurden. Zu der Zeit sei die Produktion aber nicht auf ihrem Höhepunkt gewesen, weswegen es für Foxconn einfacher gewesen sei, die Arbeitsbedingungen zu ändern. Mit dem Anstieg der iPhone-5-Produktion sei Foxconn aber nicht mehr in der Lage, an den Änderungen festzuhalten.

Der Untersuchungsbericht des EPI spart auch nicht mit Kritik an Apple. “Die wichtigste Frage bleibt, ob Apple jemals dazu übergehen wird, seine geschäftlichen Fähigkeiten, seinen Erfindergeist und seinen enormen finanziellen Einfluss einsetzen, um die grundlegenden Rechte der Menschen zu schützen, die seine Produkte fertigen”, schreibt das EPI in seiner Studie.

Erst diese Woche räumte Foxconn-Chairman Terry Gou im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters ein, sein Unternehmen könne die große iPhone-Nachfrage nicht mehr erfüllen. Ein nicht namentlich genannter Vertreter des Unternehmens hatte zudem Mitte Oktober gegenüber dem Wall Street Journal erklärt, das iPhone 5 sei “das komplizierteste Gerät, das Foxconn je hergestellt hat”.

[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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