Sei kein Petraeus! EFF gibt Tipps für abhörsichere Affären

Dass der CIA-Direktor David Pretaeus Ofper von unsicherer E-Mail-Kommunikation mit Paula Broadwell geworden ist, hat ja in einigen Gazetten bereits für Erheiterung gesorgt. Denn wenn es selbst einer derart hoch gestellten Führungsperson nicht gelingt, Mails vor dem FBI geheim zu halten, wer soll dann dazu in der Lage sein?

Sichere Seitensprünge mit dem abhörsicheren Anonymisierungsdienst TOR. Quelle: EFF

Für die inzwischen gestürzten Petraeus, Broadwell, Jill Kely und General John Allen kommt diese Anleitung zu spät, aber alle anderen, die sich ungestört zum Schäferstündchen verabreden, oder unbeobachtet mit Journalisten sprechen wollen, oder Personen, “die sich in Ländern politisch engagieren, wo Behörden und Überwachungstechnologien einsetzen”, könnten von der Veröffentlichung zu sicherer Kommunikation der EFF noch profitieren.

Unter dem Titel “Don’t be a Petraeus” stellt die Organisation Schritt für Schritt dar, wie man selbst im Web unbeobachtet mit einander kommunizieren kann.

Das Verwenden von pseudonymen Web-Mail-Accounts, belächelt die EFF als netten Versuch. Denn es sei nicht schwer, über die IP-Adressen aus dem Google-Log die Besitzer der Mailboxen auszumachen. Und die dafür nötigen Informationen könne das FBI aufgrund der aktuellen Gesetzeslage sogar ohne Gerichtsbeschluss von einem Provider einfordern.

Besser sei man hingegen mit dem TOR Browser Bundle gegen solche Zugriffe geschützt. Damit man aber durchgängige Anonymität erhalte, sei es nötig, sich stets über den Anonymisierungsdienst Tor einzuloggen. Denn wenn dem Provider einmal die IP-Adresse bekannt ist, könne dieser dann auch den Ursprung zurückverfolgen. Des Weiteren sollte man bei der Einrichtung keine echte Mailadresse eingeben.

Nachdem man den Tor-Browser installiert hat, sollte man einen anonymen Webmail-Account aufsetzen. EFF empfiehlt den Provider Hushmail, da es das Erstellen eines Accounts mit dem Tor-Browser erlaubt. Allerdings sei auch dieser Provider mit vorsicht zu genießen, warnt EFF. Google etwa versuche das Erstellen von Anonymen Accounts zu unterbinden und andere wie Yahoo hingegen biete keinen HTTPS-Schutz. Ohne HTTPS allerdings sei der Account nicht zu 100 Prozent anonym. Außerem sollte man während dessen am besten in einem Internet-Cafe sitzen und nicht am Schreibtisch im Büro. Es gehört also eine ganze Menge Disziplin dazu, will man kein Petraeus sein.

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Industrie erwartet durch KI deutlichen Produktivitätsschub

Davon gehen laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ acht von zehn Industrieunternehmen aus.

6 Stunden ago

HPE knackt mit Supercomputer Aurora erneut die Exascale-Schwelle

„Aurora“ läuft beim Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums und hat auf 87 Prozent des Systems…

1 Tag ago

Exascale-Supercomputer JUPITER setzt Maßstäbe für Energieeffizienz

Europäischer Supercomputer JEDI kommt auf den ersten Platz in der Green500-Liste der energieeffizientesten Supercomputer.

1 Tag ago

Papierhersteller der digitalen Ära

Data Awakening: Huawei präsentierte beim Innovative Data Infrastructure Forum 2024 in Berlin neue, auf KI…

3 Tagen ago

Cyberangriffe bedrohen die Demokratie

Um ihre Verteidigung zu stärken, müssen Staaten und Unternehmen sicherstellen, dass KRITIS-Betreiber nicht nur die…

5 Tagen ago

Kritische Infrastruktur: BSI-Zahlen zur Robustheit

Reichen die Sicherheitsvorkehrungen der KRITIS-Betreiber bereits aus? Das BSI liefert dazu Kennzahlen auf einer neuen…

6 Tagen ago