Aaron Swartz möglicherweise Wikileaks-Quelle

Internet-Aktivist Aaron Swartz soll Wikileaks-Informant gewesen sein, teilt Wikileaks auf Twitter mit.

Auch der Secret Service soll zu Aaron Swartz ermittelt haben, wie jetzt bekannt wird. Wikileaks hat erklärt, dass der verstorbene Internet-Aktivist Aaron Swartz die Whistleblower-Organisation unterstützt hat, mit Julian Assange in Verbindung stand und vielleicht sogar eine Quelle von Wikileaks war. Die Enthüllung erfolgte über das offizielle Twitter-Konto von Wikileaks. Aaron Swartz hatte kurz vor einem bevorstehenden Strafprozess Suizid begangen, bei dem ihm wegen “Datendiebstahls” eine Millionenbuße und Gefängnisstrafe drohte.

“Aufgrund der Untersuchung über die Beteiligung des Secret Service an den Ermittlungen zu #AaronSwartz haben wir uns entschlossen, die folgenden Fakten zu enthüllen”, begründete Wikileaks den Schritt. “1. Aaron Swartz hat Wikileaks unterstützt. 2. Aaron Swartz stand mit Julian Assange in Verbindung, auch in den Jahren 2010 und 2011. 3. Wir haben gewichtige Gründe für die Annahme, können es aber nicht beweisen, dass Aaron Swartz ein Wikileaks-Informant war.”

Die vorsichtige Formulierung im letzten Satz bezieht sich offenbar auf die Wikileaks-Prozeduren, um die Identität der Informanten zu schützen. Die Anonymisierung soll grundsätzlich zu einem frühen Zeitpunkt im Netzwerk erfolgen, bevor die Informationen die Webserver von Anonymous erreichen.

Der United States Secret Service, der dem Ministerium für Heimatschutz untersteht, hat neben dem FBI ein gesetzliches Mandat zu Ermittlungen bei Computerverbrechen. Mit seinen Hinweisen scheint Wikileaks aber implizieren zu wollen, dass die Ankläger und das Justizministerium besonderen Druck auf Swartz ausüben wollten, um über ihn an Wikileaks zu kommen – und er seine Geheimnisse mit ihn den Tod nahm.

Beweise dafür gibt es nicht, wie The Verge ausführt. Der kritische Blog Emptywheel nimmt an, dass die Regierungsbehörden vergeblich versuchten, eine kriminelle Verbindung zwischen Aaron Swartz und Wikileaks herzustellen, und daraufhin ihre harte Linie zu seinen relativ folgenlosen Vergehen verstärkten.

Die Ankläger verlangten von Aaron Swartz, sich nach dem umfangreichen Download wissenschaftlicher Artikel aus der kostenpflichtigen Datenbank JSTOR schwerer Verbrechen schuldig zu bekennen, und wollten ihn keinesfalls ohne Gefängnisstrafe davonkommen zu lassen. Die überzogene Strafverfolgung von Swartz steht parteiübergreifend in der Kritik. Kongressabgeordnete planen Gesetzesänderungen, um Staatsanwälte daran zu hindern, weiterhin absurd hohe Strafen für geringfügige Vergehen zu fordern.

Wikileaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson – ein isländischer Enthüllungsjournalist und “zweiter Mann” hinter Julian Assange – bestätigte inzwischen gegenüber News.com die Echtheit der Tweets zu Aaron Swartz. Er sagte zu, dazu später weitere Fragen zu beantworten.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

Redaktion

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

1 Tag ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

1 Tag ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

2 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

2 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

3 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

3 Tagen ago