Adobes Creative Suite nur noch als Abonnement

Ab Creative Suite 6 wird es nur noch die Creative Cloud geben. Quelle: Adobe.

Auf der Konferenz MAX in Los Angeles hat Adobe überraschend das Ende der Produktreihe Creative Suite angekündigt. Neue Versionen der Software-Suite, die Anwendungen wie Photoshop, Illustrator, Flash, After Effects, Dreamweaver und Acrobat umfasst, wird es nur noch im Rahmen des im vergangenen Jahr vorgestellten Abo-Modells Creative Cloud geben.

Cloud bedeutet an der Stelle allerdings nicht, dass die Programme nur noch im Browser laufen. Der Begriff bezieht sich vielmehr auf die Synchronisations- und Sharing-Funktionen, die es erlauben, Dateien auf unterschiedlichen Geräten zu speichern und zu bearbeiten. Damit werden auch künftig die Creative-Cloud-Anwendungen auf dem Desktop ausgeführt.

Die aktuelle Version Creative Suite 6 bietet Adobe weiterhin zum Kauf an und versorgt sie wie gewohnt mit Updates. Allerdings ist die Creative Suite 6 die letzte, die Adobe als perpetuelle Lizenz ausgibt.

Adobe beendet somit zum einen endgültig den Verkauf von Software in Schachteln. Zum anderen stellt es seine Software-Einnahmen auf die in den vergangenen Jahren in Mode gekommenen Abonnements um. Die Entscheidung zeigt aber auch, dass ein ständige Internetverbindung zumindest in Adobes Zielgruppe so allgegenwärtig ist, dass sie vollständig in das Nutzererlebnis integriert werden kann.

Die Reaktionen von Kunden sind allerdings eher gemischt. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel Erfolg haben wird“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. Ein anderer spricht von einem “mutigen Schritt“. Der Profi-Fotograf David Hobby bezeichnete die Umstellung als die “größte Geldmacherei in der Geschichte der Software“.

Der Vorwurf ist nicht ganz unberechtigt. Je nach Umfang des Pakets kostet ein Creative-Cloud-Abo zwischen 20 und 70 Dollar pro Monat und Nutzer bei Abschluss eines Jahresvertrags. Das ist zwar weniger als die 1299 bis 2599 Dollar, die für die Creative Suite fällig werden. Je nachdem, wie lange ein Kunde das Softwarepaket nutzt, bedeutet der Umstieg auf das Abo-Modell jedoch einen Kostenanstieg.

Ein Abonnement bietet aber auch Vorteile. Der Anwender bekommt so stets die neueste Programmversion. Kunden, die darauf großen Wert legen und schon in der Vergangenheit stets ein Upgrade auf die aktuelle Creative Suite vorgenommen haben, sparen in diesem Punkt tatsächlich Geld ein.

Für Adobe bedeutet das Abo-Modell reguläre und stabile Einnahmen. Es kann sich zudem stärker auf die Cloud konzentrieren und eine bessere Integration der Produkte vorantreiben. Außerdem könnten das neue Preismodell und der damit verbundene neue Vertriebsweg geeignete Mittel gegen Softwarepiraterie sein.

[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]

Redaktion

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