Categories: E-CommerceMarketing

Kein Amazon-Konkurrent von Microsoft

Project Brazil: Microsoft stellt die Pläne um eine eigene E-Commerce-Plattform wieder ein. Quelle: Shutterstock

“In jüngster Zeit” so ein Bericht des das Wall Street Journal habe sich Microsoft damit beschäftigt, einen Online-Marktplatz aufzubauen.

Unter dem Codenamen “Project Brazil” bezog Microsoft demnach auch Partner aus dem IT-Bereich mit ein. Aber auch einige Händler, die dort eine Plattform bekommen sollten wirkten offenbar an dem Projekt mit. Microsofts Pläne hätten vorgesehen, sämtliche Angebote über einen Einkaufswagen und verschiedene Lieferoptionen  zu verbinden.

Für den Start der Plattform sei sogar geplant gewesen, dass Microsoft Sonderangebote bezuschusst. Im Gegenzug sollten die Händler in der Suchmaschine Bing oder bei anderen Microsoft-Angeboten werben.

Zur angedachten Strategie heißt es weiter, Microsoft habe einen “aufgabenfokussierten” und “direkten” Ansatz für E-Commerce und Werbung im Kopf gehabt. Der Marktplatz sollte komplett in Windows und Windows Phone sowie in die Spielkonsole Xbox integriert werden.

Warum das Projekt eingestellt wurde, ist unklar. E-Commerce gilt weltweit als Billionen-Euro-Markt, der weiter wächst. Mit Amazon scheint es aber einen schwer angreifbaren Marktführer zu geben, wie beispielsweise zuletzt Walmart feststellen musste.

Allerdings lässt Microsoft mit dem Projekt-Namen “Brazil” auch wenig Zweifel offen, gegen welchen Anbieter sich das eigene Angebot richten sollte. Doch wie es scheint steigt Microsoft in diesen Markt etwas zu spät ein. Ein weiterer gewichtiger Player neben Amazon hätte dem Markt sicherlich gut getan.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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  • Ich denke Amazon kann man gar nicht mehr Konkurrenz machen, egal wie gut man ist, egal wie viel man für Werbung ausgibt, egal welche Partner man mit einbezieht. Amazon ist mittlerweile nicht nur ein Online Shop, sondern bietet (und das ist das Wichtigste) mit Abstand die billigesten Preise, beste Konditionen für Versand (Prime), hat viele Online Shop als "Partner" und ist so bekannt, dass es kaum möglich ist in dieser Bereite und Tiefe so viele Produkte zu solchen Konditionen anzubieten.

  • Durch das Amazon prime ist es sehr schwer für konkurenten ranzukommen... und wenn ich etwas um 9 uhr morgens bestelle ist es teilweise dank evening express am selben abend da das is für uns als firma sehr sehr wertvoll als dienstleistung..

  • Ich denke Jet.com wird voll durchstarten!
    Noch gibt es für Otto Normalverbraucher bei Jet.com gar nichts zu kaufen - doch der Countdown auf der Website läuft. Ab nächster Woche wird das US-Unternehmen dem Branchenriesen Amazon Paroli bieten. Die Firma hat bereits 220 Millionen Dollar (200 Millionen Euro) von Geldgebern eingesammelt und Kooperationen mit rund 1600 Händlern vereinbart. Nach Angaben von Firmenchef Marc Lore hat die Handelsplattform rund zehn Millionen Produkte im Angebot - und das zum niedrigsten Preis im ganzen Internet.
    US-Kunden sollen 50 Dollar pro Jahr für ihre "Mitgliedschaft" auf der Plattform zahlen. Dafür verspricht Jet den Nutzern "die niedrigsten Preise für alles, was sie im Internet kaufen", wie ein Sprecher mitteilte. Das Unternehmen will dabei auch "dynamische" Preise nutzen: Wenn ein Kunde nach und nach seinen virtuellen Warenkorb füllt, verändern sich die Gesamtkosten des Einkaufs abhängig davon, welcher Jet-Partner die ausgewählten Produkte am günstigsten anbietet und liefert.

  • Vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich denke auch, dass es nie einen richtigen Konkurrenten für Amazon geben wird.

  • Amazon hat allein in Deutschland eine unstreitige Marktposition. Mit einem Umsatz von 1,8 Mrd € steht es vor Otto mit 1,1 Mrd. Der Markt ist umstritten und Amazon der absolute Spitzenreiter. Ich sehe es ähnlich wie Facebook, dem Google+ seit Jahren nicht abgewinnen kann. Von daher eine schlaue Management-Entscheidung.

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