Ein neuer Spezialist für Predictive Analytics entsteht derzeit in Heidelberg und Palo Alto. Trufa liefert eine Anwendung, die mit Hilfe von Simulationen zeigt, an welcher Stelle in einem Unternehmen die Prozesse verbessert werden können. Die Grundlagen dieser Vorhersagen und Simulationen bekommt Trufa aus ERP-Systemen der Anwender.
Über die HANA-In-Memory-Technologie über Amazon Web Services können Anwender große Mengen an ERP-Daten auswerten. Trufa macht dann zusammenhänge zwischen operationalen Abläufen und Finanzen deutlich.
Ralph Treitz, CEO der VMS AG, silicon.de-Blogger und neuer CEO von Trufa, von der die Technolgoie stammt, erklärt im Gespräch mit silicon.de: “Solche Projekte kann man auch mit einem Data Warehouse machen. Aber Dank HANA sind wir heute in der Lage, sehr viel schneller die gewünschten Ergebnisse zu liefern.” Treitz versichert, dass die Lösung binnen einer Woche in Betrieb genommen werden kann. Dafür ist Trufa aber derzeit auch noch stark auf die Branchen Handel und Herstellung und hier wiederum auf das Working Capital Management fokussiert.
Treitz sieht den Vorteil von Truf darin, dass aber die gewünschten Ergebnisse auch ohne die Hilfe von Data Scientits geliefert werden können. So könne der CFO beispielsweise schnell erkennen, ob es dem Unternehmen hilft, den Kunden ein Lieferversprechen zu geben, oder ob an anderen Stellen im Unternehmen Prozesse mit größeren finanziellen Auswirkungen optimiert werden können.
“Es gibt ein klar umrissenes Prozessspektrum, das wir abdecken”, so Treiz weiter. Trufa konzentriere sich daher auf den Kreislauf des Working Kapitals. Und die reiche vom Einkauf, wo zum ersten Mal Geld gebunden wird bis hin zum Mahnwesen, wenn die Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. “Die Problematik dabei ist aber”, so Treitz, “nicht hinter jedem Prozess steht auch das gleiche Geld.” Und mit Hilfe von Trufa sollen CFOs oder andere Verantwortliche, herausfinden können, an welcher Stelle im Unternehmen am meisten Geld gespart werden kann.
Seit Sommer 2012 entwickelt VMS an dieser Anwendung. VMS hat bereits mit dem Produkt Scoop, Erfahrungen in diese Richtung sammeln können. Und jetzt konnte VMS mit Accel Partners den geeigneten Geldgeber finden. 4,5 Millionen Dollar steuert Accel jetzt in einem Series A Investment bei. Im Rahmen dieses Investments kommen die SAP-Veteranen Paul Wahl und Alex Ott ins Board von Trufa. Daneben wird auch Bruce Golden, Partner bei Accel-Partners dem Board beitreten. Den Hauptsitz wird Trufa Inc. in Palo Alto haben.
Allerdings werde die weitere Entwicklung von Heidelberg bei der deutschen Tochter der Trufa aufgehängt sein.
Die Suche nach einem geeigneten Investor bezeichnet Treitz als durchwachsen. Letztlich habe man sich aber für den amerikanischen Investor entschieden, weil “die Amerikaner das doch noch ein Stück professioneller machen als deutsche Investoren”. Zudem könne man so auch gleich eine ins Silicon Valley schlagen. Und natürlich sei ein US-Investor in der Lage, deutlich höhere Summen aufzurufen. Auch das sei wichtig, betont Treitz, denn man solle ein Start-up nicht kapputtsparen. Zudem solle Trufa schnell in den Wettbewerb treten, – bei 5 Kunden sei die Anwendung bereits in Betrieb – und als nächstes Ziel stehe der Gang an die Börse, erklärt Treitz.
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