Facebook soll angeblich in den Nachrichten enthaltene URLs scannen, um Nutzerprofile zu erstellen. Die Vorwürfe beruhen auf einer Untersuchung des Schweizer Sicherheitsunternehmens High-Tech Bridge. Demnach erfasst Facebook auch die “Gefällt mir”-Klicks, die Nutzer über Plug-ins auf Websites von Drittanbietern abgeben und als private Nachricht an ihre Freunde weiterleiten.
“Dass Facebook die Inhalte von Nachrichten gegenüber Nutzern als ‘privat’ darstellt, schafft eine besonders profitable Möglichkeit, denn Nutzer, die glauben, sie kommunizieren, ohne überwacht zu werden, geben wahrscheinlich mehr über sich preis, als wenn sie wüssten, dass die Inhalte abgehört werden”, heißt es in der Klageschrift.
Facebook hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. “Wir glauben, sie entbehren jeder Grundlage, und wir werden uns mit allen Mittel dagegen verteidigen”, sagte ein Facebook-Sprecher.
Die Kläger haben eine Zulassung als Sammelklage beantragt. Sie soll für alle Facebook-Nutzer in den USA gelten, die private Nachrichten mit einer URL gesendet oder empfangen haben. Zudem fordern sie eine einstweilige Verfügung, die Facebook das Scannen von URLs in privaten Nachrichten untersagt sowie Schadenersatz in Höhe von 100 Dollar für jeden Tag, den das Social Network den Electronic Communications Privacy Act verletzt hat – und zwar für jeden Teilnehmer der Sammelklage.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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Das ist doch eigentlich zu erwarten gewesen, wenn man nur die Vertragsbedingungen mal liest, die JEDER User bei Anmeldung bei Facebook freudig abnickt. Mit jenen gibt doch jeder User freiwillig quasi alle Rechte an seinen Daten auf, die er per Facebook verarbeiten und/oder speichern lässt.
Die "Privatheit" auf Facebook bezieht sich ja explizit nur gegen andere Kunden / User / Gastuser des "sozialen Netzwerks" - nicht aber gegenüber Facebook selbst wie deren "Partnern"...
Ich würde mich jedenfalls wundern, wenn man den Klagen statt geben würde. Viel wichtiger wäre, das die Menschen lesen / begreifen, was für Nutzungsbedingungen sie da eingehen, BEVOR sie diesen explizit zustimmen. So mancher würde sich dann wohl überlegen, ob er seine Lebenszeit tatsächlich an die Facebookplattform - den Misthaufen des Internetkindergartens - wie seine Betreiber vergeuden möchte...