Erstes quelloffenes Software Defined Network von OpenDaylight

Open Daylight in der Basis-Version von Hydrogen. Quelle. Open Daylight

Das Open-Source-Projekt OpenDaylight stellt mit Hydrogen nun die erste Version der Software für Software Defined Networking (SDN) und NFV (Network Functions Virtualization) vor. OpenDaylight hat ein quelloffenes Netzwerksystem zum Ziel. Dabei setzt das Konsortium,  zum dem unter anderem IBM und Cisco zählen, vor allem auf OpenFlow.

Virtuelle wie physische Switche können damit über eine Open-Source-Plattform und über offene Standards kontrolliert werden. Mit drei verschiedenen Ausprägungen richtet sich Hydrogen an verschiedene Märkte. Zur Auswahl stehen Base Edition, Virtualization Edition und Service Provider Edition.

In der Basis-Variante bekommt man eine OSGi-basierte Controller-Softare und Libraries für OpenFlow 1.3 sowie verschiedene Konfigurationsdatenbanken für Open vSwitch sowie die Netzwerkmodellierungssprache YANG. Daneben liefert die Software ein OpenFlow-Plugin für einen Service Abstraction Layer (SAL).

In den andren beiden Editionen kommen auch Sicherheitskomponenten wie das Framework Defense4All, Multitenancy mit Open DOVE und Traffic Engineering mit. Ebenfalls in den größeren Varianten sind auch die SNMP-Unterstützung für Ethernet-Switches wie auch die Affinity Metadata Services enthalten.

Die Grundidee von OpenDaylight, eine quelloffenes Framework für SDN zu schaffen ist sicherlich interessant. Allerdings sorgt das starke Engagement von Cisco hier für gewisse Skepsis in der Industrie. Viele sehen darin den Versuch von Cisco trotz SDN als Hersteller von Hochpreisigen Switchen relevant zu bleiben. Erst vor wenigen Wochen hat Cisco die ACI-Initiative angekündigt, die gewisserweise eine proprietäre Alternative zu SDN ist. Der Rückzug des Hardware-Herstellers Big Switch von dem Projekt könnte für diese Theorie sprechen.

Aber der Erfolg eines Open-Source-Projektes hängt vor allem davon ab, wie viel Interesse es bei Entwicklern hervorruft. Für Anwender wäre eine quelloffene Netzwerkarchitektur ein großer Schritt in die Unabhängigkeit bei Netzwerk-Komponenten.

Redaktion

Recent Posts

EU-Staaten segnen Regulierung von KI final ab

AI Act definiert Kennzeichnungspflicht für KI-Nutzer und Content-Ersteller bei Text, Bild und Ton.

2 Stunden ago

eco zum AI Act: Damit das Gesetz Wirkung zeigen kann, ist einheitliche Auslegung unerlässlich

Aufbau von Aufsichtsbehörden auf nationaler und EU-Ebene muss jetzt zügig vorangetrieben werden.

3 Stunden ago

Datenqualität entscheidet über KI-Nutzen

Hochwertige Daten liegen häufig unerkannt in Daten-Pools und warten darauf, mit ausgefeilten Datamanagement-Plattformen gehoben zu…

3 Stunden ago

Gartner: Public-Cloud-Ausgaben steigen auf mehr als 675 Milliarden Dollar

Prognostiziertes jährliches Wachstum von mehr als 20 Prozent wird durch GenKI-fähige Anwendungen in großem Maßstab…

4 Stunden ago

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

4 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

4 Tagen ago