Siemens trennt sich von Krankenhausinformationssystemen

Siemens zieht sich aus dem Geschäft für Krankenhausinformationssysteme zurück und schließt eine Partnerschaft mit der Cerner Coroporation dem Käufer der Sparte für Labor- und Therapie-Technologien. Quelle: Cerner

Der Siemenskonzern trennt sich von der Unternehmenssparte für Krankenhausinformationssysteme (HS). Käufer ist der US-Spezialist Cerner Corporation. Die Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden stehen noch aus. Der Abschluss des Verkaufs ist für das erste Quartal 2015 geplant, wie Siemens mitteilt. Für die Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Erlangen und St. Wolfgang bei München sei laut Siemens eine Beschäftigungs- und Standortsicherung vereinbart worden.

Insgesamt beschäftigt Siemens in diesem Bereich 6000 Mitarbeiter, die meisten davon in Deutschland. Die Zentrale für HS befindet sich jedoch in Malvern, Pennsylvania.

Für den Verkauf gibt es offenbar mehrere Gründe. So habe Siemens feststellen müssen, dass die Siemens Krankenhausinformationssysteme “nicht immer mit dem der Wettbewerber Schritt halten konnte“, kommentiert Hermann Requardt, Chef von Siemens Healthcare. Und das trotz hoher Investitionen.

“Darüber hinaus erschweren immer mehr landesspezifische Anforderungen, die sich zum Beispiel aus der Gesundheitsreform in den USA ergeben, ausreichende Skaleneffekte”, so Requardt weiter. Siemens werde sich jedoch aus dem Bereich Healthcare nicht vollständig zurück ziehen, betont Requardt: “Zukünftig konzentrieren wir uns auf den Ausbau von Informationssystemen, die unser Labor-, Bildgebungs- und Therapiegeschäft stützen.”

Dafür wurde auch eine Partnerschaft mit Cerner geschlossen. Diese gilt für den Bereich Next Generation Healthcare IT, auf die sich Siemens Healthcare verstärkt konzentrieren will. Die Sparte, von der sich Siemens jetzt trennt, konzentrierte sich auf IT-Lösungen für die Krankenhausverwaltung und elektronische Patientenakten. Zudem stelle der Verkauf der Sparte auch einen Schritt der Siemens-Strategie Vision dar, die zum Ziel hat, bis zum Jahr 2020 den Konzern umzubauen.

Redaktion

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