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MongoDB mit gravierendem Zero-Day-Leck

Der Sicherheitsspezialist Trend Micro warnt aktuell vor einer Zero-Day-Lücke im kostenlosen “PHP MongoDB Administration Tool”. Das auch phpMoAdmin genannte quelloffene Administrationswerkzeug verwaltet die offene NoSQL-Datenbank MongoDB. Über eine Schwachstelle können Angreifer per Fernzugriff ohne Authentifizierung die Kontrolle über einen MongoDB-Server übernehmen und beliebigen Code ausführen.

Trend Micro warnt vor einem Sicherheitsleck in der Datenbankverwaltung phpMoAdmin, das sich unter anderem über den find-Parameter ausnutzen lässt. (Bild: Trend Micro)

Suraj Sahu, Vulnerability Research Engineer bei Trend Micro, erklärt in einem Blog erklärt, dass die die Sicherheitslücke in der phpMoAdmin-Datei “moadmin.php” bestehe. Konkret handelt es sich um einen so genannten Command-Injection-Fehler.

Shell-Befehle wie “system”, “eval” oder “exec” lassen sich dadurch als Teil gewöhnlicher Nutzeranfragen anwenden. Angreifer müssen sich also nicht zuerst Administratorenrechte verschaffen, um die Kontrolle über einen MongoDB-Server zu übernehmen. Anschließend können sie darauf zum Beispiel Malware oder Spionagesoftware ausführen.

Wie Trend Micro in seinem deutschsprachigen Blog erklärt, gibt es für Angreifer zwei Möglichkeiten, um die Sicherheitslücke auszunutzen: entweder über den “find”-Parameter oder den “object”-Parameter. Beide ermöglichten es jedoch, “beliebigen Code mit entsprechenden Code-Parameterwerten auf einem angreifbaren Server auszuführen”.

Da der Exploit der Sicherheitslücke einfach ist, empfiehlt Trend Mico, die Server sofort zu patchen oder die im Unternehmen verwendete Sicherheitslösung zu aktualisieren, um die Lücke zu schließen. Alternativ rät der Sicherheitsanbieter dazu, den Zugriff auf das Administrationsinterface beispielsweise mit Firewall-Regeln auf berechtigte Quelladressen zu beschränken.

Erst im Februar hatten Studenten der Universität des Saarlandes einen häufigen Konfigurationsfehler bei MongoDB aufgedeckt, durch den tausende Datenbanken ungesichert im Internet standen. Theoretisch konnte dadurch jedermann Millionen Kundendaten mit Namen, Adressen, E-Mails und Kreditkartennummern online abrufen oder sogar verändern.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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Redaktion

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