Update auf Windows 10 legalisiert keine Raubkopien

Das Update auf Windows 10 wird auch für Nutzer von illegalen Kopien kostenlos zur Verfügung stehen. Einen kostenlosen Lizenzschlüssel erhalten sie aber nicht. Damit bleiben die Kopien illegal. Das hat Microsoft nun mitgeteilt.

“Wir upgraden alle qualifizierten PCs, ob sie die Echtheitsprüfung bestehen oder nicht, auf Windows 10”, hatte Myerson in der vergangenen Woche auf der Technologiekonferenz WinHEC, die in der südchinesischen Metropole Shenzhen stattfand, der Agentur Reuters gesagt. Es gehe darum, hunderte Millionen Windows-Anwender in China “wiederaufzunehmen”.

Nun hat ein Microsoft-Sprecher die Aussage zum Teil relativiert. “Auch wenn nicht originale PCs möglicherweise in der Lage sein werden, ein Upgrade auf Windows 10 zu erhalten, wird das Upgrade den Echtheitsstatus der Lizenz nicht ändern. Wenn ein Gerät vor dem Upgrade als nicht original oder falsch lizenziert eingestuft wurde, wird das Gerät auch nach dem Upgrade weiterhin als nicht original oder falsch lizenziert angesehen”, sagte er ZDNet.com. Details welche Einschränkungen Nutzer eines “illegalen” Windows 10 hinnehmen müssen, nannte der Konzern bislang nicht.

Angeblich sind Microsofts Anwälte für den Wandel verantwortlich. “Die Anwälte fügen jetzt schnell Ausnahmen hinzu, inklusive das Recht, jemanden vor Gericht zu zerren, der ihrer Meinung nach ihre Lizenzbedingungen verletzt hat. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, Microsoft zerrt regelmäßig Leute vor Gericht, weil sie Windows installieren, ohne dafür zu bezahlen”, so ZDNet weiter.

Windows 10 (Screenshot: ZDNet.de)

Darüber hinaus habe Microsoft bei der Ankündigung des kostenlosen Updates auf Windows 10 stets von “Kunden” gesprochen. Nun sei nur noch die Rede von “Verbrauchern”. Allerdings hatte der Softwarekonzern schon im Januar klargestellt, dass Volumenlizenzkunden das Update nicht umsonst, sondern im Rahmen ihrer Verträge erhalten.

Durch die neue Formulierung stelle sich nun die Frage, ob die Pro-Version von Windows 10 auch für Verbraucher kostenlos sei, schreibt ZDNet. Der Microsoft-Sprecher habe zwar explizit lediglich Windows 7 Enterprise, Windows 8/8.1 Enterprise und Windows RT/RT8.1 von einem kostenlosen Upgrade ausgeschlossen, aber der Konzern unterscheide in seinen Support-Dokumenten zwischen Consumer-Versionen wie Windows 7 Home Premium und den Ausgaben für Geschäftskunden mit dem Zusatz, Professional, Pro, Business oder Enterprise.

Des Weiteren ist ZDNet zufolge noch ungeklärt, was Nutzer von Windows Vista und Windows XP für einen Umstieg auf Windows 10 bezahlen müssen. Das gelte auch für den Preis, den Microsoft nach Ablauf des kostenlosen Upgrade-Angebots, das ein Jahr nach Veröffentlichung des OS gilt, für eine Windows-10-Lizenz verlange. “Will Microsoft dann wirklich etwas für das Upgrade verlangen? Ernsthaft?”

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

5 Stunden ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

7 Stunden ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

8 Stunden ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

1 Tag ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

2 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

3 Tagen ago