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Nachhaltigkeitsbericht: Apple will Klimawandel stoppen

Apple hat sich in Sachen Umweltschutz große Ziele gesteckt. “Wir wollen nicht über den Klimawandel diskutieren. Wir wollen ihn stoppen”, heißt es im aktuellen Environmental Responsibility Report (PDF). Der iPhone-Hersteller will nicht nur bei Smartphones Marktführer sein, sondern auch im Bereich Umweltschutz.

Aus diesem Grund hat sich der Konzern drei Ziele gesetzt:

  • Den Einfluss auf den Klimawandel durch Verwendung von erneuerbarer Energie und energieeffizienten Produkten reduzieren
  • Wertvolle Ressourcen bewahren
  • Vorreiter bei der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien werden

Im Bereich erneuerbare Energie ist Apple bereits auf einem guten Weg. Dem Bericht zufolge versorgt der Konzern sämtliche Rechenzentren mit sauberer Energie. Dabei setzt der iPhone-Hersteller auf Solarfelder, Windräder, Biogas, Mikrowasserkraft und geothermische Energie.

Weltweit nutzt Apple bereits zu 87 Prozent erneuerbare Energie, das umfasst neben den Rechenzentren auch Büros, Fabriken und Apple Stores. Neue Gebäude will der Konzern mit Blick auf geringen Stromverbrauch bauen und ältere Immobilien modernisieren. Zudem investiert es in die eigene Stromproduktion und kooperiert mit lokalen Stromanbietern, um den Ausbau von umweltfreundlichen Kraftwerken zu fördern.

Apple setzt vollständig auf erneuerbare Energie. Dafür baut der Konzern unter anderem Solaranlagen, beispielsweise in Maiden, North Carolina (Bild: Apple)

Für ein neues Rechenzentrum im US-Bundesstaat Arizona hatte Apple den Bau eines eigenen Solarprojekts angekündigt. Es soll in Zukunft bis zu 70 Megawatt durch Sonnenenergie erzeugen.

Doch auch die eigenen Produkte sollen umweltfreundlicher werden. So hat Apple das iPhone 6, iPad Air 2 und das Macbook erstmals frei von Beryllium produziert. Darüber hinaus nimmt jeder Apple Store alte Geräte kostenlos zurück und führt sie dem Recycling-Kreislauf zu. Die Geräte sollen auch energieeffizienter werden.

Weniger Papier, mehr Nachhaltigkeit

Apple will außerdem den eigenen Papierverbrauch senken und mehr für den Schutz der Wälder tun. Dafür reduziert der Konzern die Verpackungen der Geräte und setzt verstärkt auf recyceltes Papier. Die Verpackung des iPhone 6 sei 34 Prozent kleiner als die des ersten iPhones. Bei der Verwendung von neuem Papier achte Apple darauf, dass es nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Bislang sei dies in rund 80 Prozent der Fall.

Vergangene Woche teilte der iPhone-Hersteller mit, gemeinsam mit The Conservation Fund rund 146 Quadratkilometer Wald gekauft zu haben. Das Gebiet in Main und North Carolina soll nachhaltig bewirtschaftet und das Holz für Verpackungen genutzt werden. Neben dem Umweltschutz profitiert auch der Konzern selbst. Durch den Kauf verschafft sich Apple mehr Unabhängigkeit gegenüber Drittherstellern und verringert zusätzlich die Produktionskosten.

Bei der Vorstellung des iPhone 4S geriet Apple in die Kritik durch die Deutsche Umwelthilfe. Der Verein warf dem Konzern vor, mit dem neuen Smartphone für Millionen von ausrangierten Handys zu sorgen. Vor allem weil die Änderungen an der Hardware nur minimal ausfielen. “Wir sind entsetzt, dass der Weltmarktführer erneut mit schlechtem Beispiel vorangeht und die einfachsten Grundregeln von Energie- und Ressourceneffizienz ignoriert. Auch das iPhone 4S ist ein Gerät mit eingebautem Verfallsdatum”, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch damals.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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