Motorola Solutions erhält 1 Milliarde Dollar

Motorola Solutions hat einen neuen Investor präsentiert. Die Private-Equity-Firma Silver Lake stellt dem Unternehmen eine Milliarde Dollar zur Verfügung. Mit dem Geld will es die Transformation von einem Anbieter von Funkgeräten für Polizei, Feuerwehr und anderen Notdiensten zu einer weitergefassten Notfallkommunikationsplattform beschleunigen. Das berichtet die New York Times.

Künftig wolle Motorola “taktisch nützliche” Informationen für Arbeiter in Notfallsituationen bereitstellen, erklärte CEO Greg Brown der Zeitung zufolge in einem Telefoninterview. Dafür soll mehr Geld in komplexe Software und andere Datendienste investiert werden.

Die Verhandlungen mit Silver Lake haben der New York Times zufolge bereits vor mehreren Monaten begonnen. Die Vereinbarung der beiden Unternehmen sieht unter anderem vor, dass die Private-Equity-Firma zwei Sitze in Motorolas Vorstand erhält.

Seit 2011 agiert Motorola Solutions als eigenständiges Unternehmen und konzentriert sich auf Regierungen und öffentliche Sicherheitsdienste als Kunden. Bereits 2008 kündigte es die Aufspaltung des Unternehmens an. Motorola Mobility hat sich seitdem um die Smartphone-Sparte gekümmert. Google hatte diese 2012 für 12,5 Milliarden Dollar übernommen und Anfang 2014 für 2,91 Milliarden Dollar an Lenovo weiterverkauft.

Für Google stellte die Übernahme von Motorola Mobility eine der schlechtesten Investitionen in der Firmengeschichte dar. Damals war angenommen worden, Google habe es in erster Linie auf Motorolas geistiges Eigentum abgesehen, um sich und seine Android-Partner von Patentklagen zu schützen. In der Folge konnte allerdings weder Google noch einer seiner Partner einen entscheidenden Sieg vor Gericht erringen.

Im April 2014 hatte Motorola Solutions die Enterprise-Sparte an den Barcode- und RFID- Spezialist Zebra Technologies verkauft. Der Kaufpreis lag bei rund 3,45 Milliarden Dollar. Mit den Ruggedized-Produkten von Motorola Solutions will es ein umfassendes Angebot für das Internet der Dinge aufbauen. Zudem wechseln 4500 Mitarbeiter zu Zebra.

Lesen Sie auch : x86-Sparte belastet Lenovo
Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

2 Stunden ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

3 Stunden ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

4 Stunden ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

1 Tag ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

2 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

3 Tagen ago