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WTO befreit 200 IT-Produkte von Zöllen

Auf der Konferenz der World Trade Organisation in Nairobi haben 50 Ländern ein neues Handelsabkommen für IT-Produkte verabschiedet. 201 IT-Produkte sollen künftig Zollfrei gehandelt werden können. Davon können auch europäische Unternehmen profitieren.

Künftig können damit Speicherchips, Navigationssysteme, medizinische Apparate, Smartphones, Touchscreens und auch Telekommunikationssatelliten zollfrei gehandelt werden können. Die Waren belegen rund 10 Prozent des Wertes des gesamten Welthandels und umfassen etwa eine Billion Euro.

Vor allem Unternehmen werden von der ab Mitte 2016 geltenden Zollbefreiung für IT-Hardware profitieren, die die WTO beschlossen hat. (Bild: Apple)

Die Details für dieses Abkommen wurden bereits im Sommer vereinbart. Auf der Konferenz in der kenianischen Hauptstadt haben die Teilnehmer jetzt den 1. Juli 1016 als Starttermin festgesetzt. China hat jedoch mit einzelnen Ländern Übergangsfristen von bis zu sieben Jahren ausgehandelt. Dennoch habe China durch Kompromissbereitschaft das neue Abkommen möglich gemacht. Des Weiteren sind neben sämtlichen EU-Staaten auch etwa 30 andere Länder an dem Abkommen beteiligt.

Weil aber die EU bereits seit Jahren bei Geräten wie Smartphones oder Tablets bereits eine Null-Zoll-Politik betreibt, wird sich das Abkommen für die Verbraucher in diesem Bereich eher weniger spürbar auswirken.

Anders aber sieht es bei den europäischen Hich-Tech-Unternehmen aus. Diese können durch den Abbau von Zöllen ihre Handelsbedingungen auf internationalen Märkten verbessern. So werden in einigen Ländern bis zu 30 Prozent Zölle auf bestimmte Geräte erhoben.

“Die Zölle in dieser Größenordnung zu eliminieren wird einen großen Einfluss haben. Vor allem werden dadurch niedrigere Preise möglich, davon werden viele Sektoren profitieren, die IT-Produkte verwenden. Das wird Jobs schaffen und das Bruttosozialprodukt weltweit steigern”, so WTO-Director General Roberto Azevêdo.

Das aktuelle Abkommen ist das erste seit 1996, so Azevêdo weiter. Seitdem hätten sich die Exporte in diesem Bereich mehr als verdreifacht und es seien seitdem auch Produkte entstanden, die es damals noch nicht gab.

“Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn für das multilaterale Handelssystem”, kommentiert der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig. Es zeige sich damit, dass trotz schwieriger Verhandlungen Öffnungen in Teilgebieten möglich seien.

Auch Cecilia Malmström, die EU-Handelskommissarin, sieht durch den Wegfall von Zollgrenzen verbesserte Bedingungen für europäische Hersteller.

Redaktion

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