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Nutzer agieren im Netz zunehmend vorsichtiger

57 Prozent der Internetnutzer sorgen sich derzeit mehr über ihre Privatsphäre im Internet als vor einem Jahr. Lediglich 30 Prozent der 24.143 Befragten aus 24 Ländern, darunter auch Deutschland, glauben, dass ihre Regierung ausreichende Maßnahmen eingeleitet hat, um persönliche Daten im Web vor dem Zugriff von Unternehmen zu schützen. In Deutschland sind lediglich 25 Prozent dieser Ansicht. Für 85 Prozent der Umfrageteilnehmer wäre eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen wünschenswert, um der aus ihrer Sicht wachsenden Gefahr im Web zu begegnen, so die zentralen Ergebnisse einer Umfrage des Centre for International Governance Innovation (CIGI).

Aufgrund von Sicherheitsbedenken öffnen inzwischen 55 Prozent der Nutzer weltweit keine E-Mails von unbekannten Absendern (Bild: CIGI).

Aufgrund des zunehmenden Wissens über die Gefahren oder des stärker werdenden Gefühls der Unsicherheit – den Grund hat die Umfrage nicht ermittelt – haben Nutzer ihr Verhalten im Netz geändert. 55 Prozent öffnen keine E-Mails von unbekannten Absendern mehr, 39 Prozent achten verstärkt darauf, welche Informationen über sie öffentlich zugänglich sind und haben etwas unternommen, damit einige davon nicht mehr verfügbar sind. Ebenfalls 39 Prozent der befragten Internetnutzer setzen eine kommerzielle Antivirensoftware ein. Nahezu ein Fünftel hat Einkäufe im Internet und Online-Banking zurückgefahren. Allerdings erklärten nur 11 Prozent, dass sie seltener im Internet sind als noch vor einem Jahr.

Das CIGI hat Nutzer auch zu ihren Ansichten zu dem zunehmend zu beobachtenden Hacktivismus befragt. 43 Prozent der Befragten sehen Personen eher positiv, die als eine Form des politischen Protests Angriffe auf Computer und Netzwerke unternehmen. 66 Prozent sind dagegen der Ansicht, bei Hacktivismus handle es sich ganz klar um Gesetzesverstöße. In Deutschland sehen 53 Prozent der Nutzer und damit deutlich mehr als beim weltweiten Durchschnitt Polit-Hacker eher positiv. Nur 44 Prozent fordern rechtliche Sanktionen gegen diese Form der politischen Aktivität.

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Härteres Vorgehen gegen die auch von Kriminellen genutzten Bereiche des Internets, die sich staatlicher Kontrolle entziehen, fordern 71 Prozent der Befragten. 29 Prozent sind dagegen für den Erhalt dieser Bereiche. Sie argumentieren damit, dass, nur so die weitgehende Anonymität im Internet möglich sei. Nur 46 Prozent aller Nutzer sind sich übrigens sicher, dass ihre Aktivitäten im Internet nicht zensiert werden. Lediglich 38 Prozent gehen davon aus, dass sie im Internet nicht überwacht werden.

Aus Gründen der “nationalen Sicherheit” auf die Kommunikation ihrer Bürger zuzugreifen, gestehen den Behörden 70 Prozent zu. Falls ein konkreter Verdacht gegen eine Person vorliegt, halten sogar 85 Prozent Abhörmaßnahmen für gerechtfertigt. 63 Prozent stimmten zudem der Aussage zu, dass Firmen keine Technologien entwickeln sollten die verhindern, dass Ermittler auf Online-Kommunikation von Tatverdächtigen zugreifen können.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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