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Rackspace will in Deutschland durchstarten

Rackspace, eines der Pioniere des Cloud-Computings, hat sich lange auf den amerikanischen Markt konzentriert. Jetzt will das Unternehmen aber weltweit wachsen, weil derzeit viele Unternehmen expandieren und auch auf den deutschen Markt vordringen wollen.

Dem soll mit dem Bau eines ersten deutschen Rechenzentrums Rechnung getragen werden. Ab Mitte 2017 sollen mit einer Kapazität von rund 240 KW Ressourcen bereit stellen. Schwerpunktmäßig will der US-Anbieter hier vollständig verwaltete VMware-Umgebungen anbieten. Dass Rackspace erst jetzt mit der Umsetzung dieser Pläne beginnt hat viel damit zu tun, dass das Unternehmen nicht mehr börsennotiert ist. Für die internationalen Expansionspläne aber nimmt Deutschland eine Schlüsselrolle ein.

Alex Pinchev, EVP und President of Global Sales and Marketing, sieht wachsenden Bedarf von Unternehmen nach Managed Cloud Anbietern. Jetzt will Rackspace mit einem neuen Rechenzentrum in Frankfurt vor allem Dienstleistungen rund um VMware anbieten. (Bild: M. Schindler)

“Wir haben als Rackspace etwa 18 Jahre Erfahrung mit der Cloud. Vor etwa anderthalb Jahren haben wir angefangen, uns darauf zu spezialisieren Managed Cloud Services anzubieten und hier wachsen wir jeden Monat um 50 Prozent”, erklärt Alex Pinchev, Executive Vice President von Rackspace und President of Global Sales and Marketing bei einem Event in München. Pinchev erklärt dieses signifikante Wachstum damit, dass Anwender immer häufiger einen Partner wollen, der beim Aufbau von Infrastrukturen hilft. Und die Wachstumszahlen von klassischen Infrastrukturlösungen liegen derzeit bei etwa 2 Prozent. Das bedeutet, dass viele Unternehmen damit beschäftigt sind, in Private- oder Public Cloud Lösungen zu investieren. Meist aber fehle hier entsprechendes Know-How in den Unternehmen. Und hier versuche sich Rackspace mit “fanatical Support” zu positionieren.

Nicht nur die Rackspace-Kunden sondern auch das Unternehmen selbst muss sich einer Tranformation unterwerfen. Pinchev: “Als börsennotiertes Unternehmen ist es in den USA sehr schwierig zu investieren”, erklärt Pinchev. Die Wallstreet habe sehr kurzfristige Wachstumsziele und das mache es schwierig neue Tools und Services zu entwickeln. Der Kauf durch Apollo Partners habe nun solche längerfristigen Strategien möglich gemacht.

Nun soll Alexander Fürst als Regional Manager im deutschsprachigen Raum die Expansion voranbringen. Bislang war das Unternehmen in der Schweiz angesiedelt. Hier sind aktuell etwa 30 ‘Rackers’ angestellt. Das erste deutsche Büro hat zunächst sechs Angestellte. Sechs weitere werden derzeit gesucht. In dem neuen Rechenzentrum in Frankfurt werden nochmals etwa 11 Experten den Betrieb des Unternehmens sicherstellen. Rackspace kann dann aus weltweit 12 Rechenzentren Services zur Verfügung stellen.

Dabei gehe es aber weniger darum, den Angeboten von Google, Microsoft oder Amazon Web Services Konkurrenz machen, wie Roger Schroth ist Director of International Strategy bei Rackspace erklärt.

Roger Schroth, Director International Strategy von Rackspace: Es gibt keinen größeren Managed Services Partners als Rackspace, der das in dieser Größenordnung anbieten kann.” (Bild: M. Schindler)

“Was uns wirklich am Herzen liegt ist der Lösungsgedanke. Wir sind dediziert und haben unsere eigenen Rechenzentren, aber man kann derzeit kein Cloud-Angebot machen das besser ist als AWS oder Azure”, so Schroth.

So nutzen größere Unternehmen im Schnitt 6 verschiedene Cloud-Angebote und neben der Multi-Cloud gebe es zudem noch die hybride Cloud, die private und public Cloud-Angebote. “Wir bieten über die komplette Vaulue Chain eine vollständige Integration von der Beratung bis hin zu den Prozessen.” Für die Verwaltung von Private und Public Cloud Services unterhält Rackspace auch eine eigen Lösung. Wie Schroth erklärt biete Rackspace derzeit weltweit das umfassendste Angebot an Managed Cloud Services.

Meist sei für Unternehmen der Übergang in die Cloud zunächst mit Mehrkosten verbunden, nicht nur weil man zwei Infrasturkturen betreiben muss, sondern weil eben auch verschiedene Prozesse und Bereiche im Unternehmen angefasst werden müssen.

“Es reicht nicht, alleine die Architektur umzustellen”, verdeutlicht Schroth. Er nennt als Beispiel, dass AWS im Kalenderjahr 2016 bislang etwa 600 neue Services vorgestellt hat. “Wenn man sich hier falsch aufstellt, kann die Cloud sehr schnell sehr teuer werden”, warnt Schroth.

Alex Fürst, Regional Leader für DACH bei Rackspace will bis 2020 den Umsatz vor allem im Schlüsselmarkt Deutschland deutlich ankurbeln. Dabei werde auch der Channel und andere Partner eine große Rolle spielen. (Bild: M. Schindler)

Alex Fürst hat sich für das Wachstum in Deutschland ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2020 will er die Umsätze von Rackspace Deutschland auf einen dreistelligen Millionenbetrag angekurbelt haben. “Hierzuland wollen den Fokus auf AWS, Azure und OpenStack Private Cloud legen”, so Fürst.

Zielgruppe seien vor allem Mittelständler bis etwa 1000 Mitarbeiter, weil hier derzeit die größte Dynamik im Markt sei. Dabei wolle Fürst auch gezielt auf den Channel setzen und auch, wie er im Gespräch mit silicon.de erklärt mit Systemhäusern als Subcontractor ins Gespräch kommen. In den USA stamme lediglich 35 Prozent der Umsätze aus dem indirektem Geschäft. “Das Verhältnis wird in Deutschland vermutlich etwas anders sein”, so Fürst weiter, der erklärt, dass Rackspace weltweit der fünftgrößte AWS-Partner ist.

Reinhard Waldinger, Managing Director International, wertet die Privatisierung des Unternehmens als wichtigen Schritt. (Bild: M. Schindler)

Wie Reinhard Waldinger, Vice President Finance International bei Rackspace erklärt, setze man aber zunächst keinen strategischen Schwerpunkt im SAP-Umfeld. Auch werden es in Frankfurt zunächst OpenStack nur als private Cloud Angebot geben und nicht als Multitendant Lösung.

Redaktion

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