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Intel übernimmt Mobileye für 15,3 Milliarden Dollar

Intel gibt die Übernahme des israelischen Automobilzulieferer Mobileye bekannt. Mobileye entwickelt und vertreibt Technologien für Fahrassistenzsysteme und autonome Fahrzeuge. Mobileye und Intel sind unter anderem Kooperationspartner von BMW. Gemeinsam entwickeln die drei Unternehmen eine Plattform für Highly Automated Driving. Die Übernahme soll in den nächsten 9 Monaten abgeschlossen werden, teilt Intel mit.

Mobileye hat sich auf Technologie für “Sinneswahrnehmung”, Ortung und das Halten von Fahrspuren spezialisiert. Neben BMW hat Mobileye auch andere große Autobauer wie Volvo, Buick oder Cadillac als Abnehmer. Im zurückliegenden Jahr hatte das Unternehmen lediglich 600 Mitarbeiter.

Mobileyes Technologie erkennt Straßenschilder, Signale auf der Fahrbahn und auch Hindernisse auf der Fahrbahn. (Screenshot: silicon.de)

Das Unternehmen ist an der Nasdaq notiert. Auf die Nachricht der Übernahme hin, kletterte der Kurs auf zwischenzeitlich knapp 60 Euro. Das 1999 gegründete Unternehmen war Ende vergangener Woche mit einem Kurs von 33,7 Dollar rund 10,5 Milliarden Dollar an der Börse wert. Für Intel bedeutet das einen deutlichen Aufpreis.

Intel werde laut eigenen Angaben für die restlichen Aktien pro Stück 63,54 Dollar bezahlen. Damit lässt sich Intel die Übernahme 15,3 Milliarden Dollar kosten und markiert damit die größte Technologie-Übernahme in Israel. Laut Intel werden Intels Expertise für Computing und Connectivity und die visuellen Fähigkeiten von Mobileye zusammenkommen und damit Lösungen für autonomes Fahren ermöglichen.

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Intel hoffe zudem, dadurch die Entwicklung solcher Fahrzeugsysteme beschleunigen zu können und seine Marktposition für autonome Fahrzeuge zu stärken. Der Chip-Hersteller geht davon aus, dass der Markt für Fahrzeugsysteme, Services und Daten ein Volumen von rund 70 Milliarden Dollar haben wird.

Bei Intel wird es durch die Übernahme auch eine neue Organisation für autonomes Fahren geben, das aus Mobileye und der Intel Automated Driving Group besteht. Der Bereich wird in Israel angesiedelt sein und von Amnon Shashua, dem Mitgründer und CTO von Mobileye geleitet werden.

“Intel liefert fundamentale Technologien für autonomes Fahren wie zum Beispiel das Bestimmen des Weges des Fahrzeugs sowie Echtzeit-Entscheidungen. Mobileye hingegen bringt die derzeit beste Computer-Vision am Markt und genießt bei Autoherstellern und Zulieferern einen guten Ruf”, so Intel-CEO Brian Krzanich. Nun wolle Krzanich gemeinsam Cloud-To-Car-Lösungen entwickeln, und diese vergleichsweise günstig auf den Markt bringen.

Intel sieht Wachstumsmöglichkeiten im Bereich autonomes Fahren und kann nun viele Teile dieses Puzzles aus dem eigenen Portfolio abdecken. (Bild: Intel)

In einem Brief an die Belegschaft von Mobileye macht Krzanich klar, dass er im Automobilsektor die Zukunft sieht. “Daten sind das neue Öl. Fahrzeuge und die Automobilbrnache werden immer mehr durch Daten und Computing bewegt. Wer künftig sagt, “Was ist unter der Haube” wird Rechenleistung und keine Pferdestärken meinen.”

Ziv Aviram, Mitgründer und CEO von Mobileye, erklärt: “Wir glauben, dass das Wachstum beim autonomen Fahren grundlegende Veränderungen mit bringen wird. Kunden werden sicherer, flexibler und günstigere Transportoptionen bekommen. ”

Ein iNext-Prototyp von BMW  – auch die bayerischen Autobauer setzen auf die Technologie von Mobileye. (Screenshot: ZDNet)

Intel spricht von Autos der Zukunft von “Rechenzentren auf Rädern”. Bis 2020 so schätzt der Chip-Hersteller, werden Fahrzeuge 4 TB Daten täglich erzeugen. Wodurch sich Intel weitere Impulse für den Rechenzentrumsmarkt und den Server-Chip Xeon verspricht. Daher ist der Bereich autonomes Fahren und IoT im weiteren Sinne für Intel eine Möglichkeit wieder zu wachsen. Denn abseits von Server-Prozessoren kämpft Intel mit dem Markteintritt bei Mobilprozessoren und rückläufigen Verkäufen bei PCs.

Bis 2016 arbeitete Mobileye auch mit dem Elektrofahrzeughersteller Tesla zusammen. Nach einem tödlichen Unfall beendete das Unternehmen die Zusammenarbeit.

Redaktion

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