Vor dem CIA-Tool Athena ist kein Windows-PC sicher

Der US-Geheimdienst CIA verfügt laut Wikilieas über ein Tool, über das Windows-Rechner ferngesteuert werden können. Athena kann aber auch Daten aus bestimmten Verzeichnissen auslesen. Wie aus einer Analyse von Wikileaks hervorgeht, sollen sämtliche Versionen von Microsoft-Windows für dieses Tool anfällig sein.

Die von der Enthüllungsplattform veröffentlichten Dokumente stammen aus den Jahren 2015 und 2016. Das Implantat – so die interne Bezeichnung der CIA für eine Schadsoftware – soll zusammen mit dem Sicherheitsanbieter Siege Technologies entwickelt worden sein.

Die Architektur des CIA-Tools Athena ermöglicht Boot-Persistence. (Quelle: Wikileaks)

Das Unternehmen beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit “offensiven Cyberwar-Technologien” und Methoden für die Entwicklung vorausschauender Cyber-Sicherheitslösungen für Unternehmen, Versicherungen und Regierungen. Ende 2016 wurde Siege Technologies von Nehemiah Security übernommen.

Laut den Dokumenten lasse sich die Athena-Malware individuell anpassen. In der Regel kommuniziert sie mit einem Befehlsserver im Internet, biete aber auch einen “Offline-Modus”. Zudem kann Athena-Malware auch ausschließlich im Hauptspeicher ausgeführt werden – der sogenannte Diskless- oder auch Fileless-Modus soll eine Entdeckung durch Sicherheitssoftware verhindern.

Webinar

Digitalisierung fängt mit Software Defined Networking an

In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.

Die CIA soll Athena zudem nicht nur über klassische Wege wie Phishing verbreiten, sondern auch durch die Kompromittierung von Geräten während der Lieferkette. Auch bei so genannten Außenoperationen soll die Malware verbreitet werden. Etwa bei einer Hausdurchsuchung. Darüber hinaus wurde Athena offenbar entwickelt, um zusammen mit einem anderen System namens Hera eingesetzt zu werden. Zu dieser Software liegen aber derzeit noch keine Informationen vor.

2014 hatte Jason Syversen, Gründer von Siege Technologies, im Gespräch mit Bloomberg erklärt, sein Unternehmen arbeite an einem System zur Messung des Erfolgs von Cyberangriffen. “Ich fühle mich bei der Arbeit an einer elektronischen Kriegsführung wohler. Das ist anders als Bomben und Atomwaffen – das ist aus moralischer Sicht ein Komplexes Fehld. Statt Dinge zu bombardieren und Kollateralschäden zu haben, können sie die zivilen Verluste minimieren, das ist für alle Beteiligten ein Sieg!”, wie Wikileaks aus einer E-Mail von Syverson zitiert. Diese soll aus dem dem Fundus von Hacking Team stammen soll.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wissen Sie alles über Edward Snowden und die NSA? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

1 Tag ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

1 Tag ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

1 Tag ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

2 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

3 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

4 Tagen ago