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Ebay greift mit Tiefpreisgarantie Amazon an

Ebay führt die seit kurzem in den USA beworbene Tiefpreisgarantie nun auch in Deutschland ein. Sie erstreckt sich auf die sogenannten WOW! Angebote. Um dort einkaufen zu können, ist lediglich eine kostenlose Registrierung, nicht aber eine Mitgliedschaft erforderlich. Außerdem fallen für die von der Tiefpreisgarantie erfassten Artikel grundsätzlich keine Versandkosten an. Die Tiefpreisgarantie wird im Laufe des Monats nach und nach für alle bei Ebay.de verfügbaren “WOW! Angebote” in Kraft treten.

Wie Ebay mitteilt, sollen im Rahmen des Deals-Programms (WOW! Angebote) jederzeit mindestens 15.000 Artikel angeboten werden. Täglich sollen davon einige als Highlight-Produkte neu hinzukommen. Die Angebote stammen laut Ebay aus allen Kategorien, einige werden jedoch offenbar bevorzugt bedient.

Denn als Mitbewerber, die man damit unterbietet, nennt Ebay ausdrücklich amazon.de, douglas.de, notebooksbilliger.de, obi.de, otto.de und zalando.de. Damit ist also nicht ausgeschlossen, dass das angebotene Produkt nicht anderswo noch günstiger verfügbar ist. Allerdings ist es unwahrscheinlich, da sich Ebay hier gezielt mit den in ihrer Kategorie meist preisaggressivsten deutschen Händlern in den vergleicht.

Außer in Deutschland wird die zuerst in den USA eingeführte Ebay-Tiefpreisgarantie nun auch in Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich angeboten. Laut Ebay gilt sie somit in Europa für mehr als 35.000 Angebote. Einschränkungen bei der Tiefpreisgarantie sind, dass sie nur für neue, ungeöffnete Artikel gilt, die auf der Seite der WOW! Angebote aufgeführt sind. Außerdem muss der (identische) Artikel beim Wettbewerber nicht nur angeboten, sondern tatsächlich auch verfügbar – also lieferbar – sein.

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Sind alle Voraussetzungen erfüllt und sollte der Preis bei Ebay höher sein, sagt Ebay zu, den Preis seines Angebots an den des Wettbewerbsangebots anzupassen. Dieses Versprechen gilt allerdings nur für den Kunden, der die Preisdifferenz bemerkt hat.

Amazon musste Tiefpreisvorgabe für Marketplace-Händler aufgeben

Amazon hatte in Deutschland jahrelang mit günstigen Preisen Kunden für sich gewinnen können, die allerdings nur durch eine rechtswidrige Knebelung der Händler im Amazon Marketplace zustand kamen. Diese Praxis beendete das US-Unternehmen aufgrund von Vorgaben des Bundeskartellamtes erst im November 2013. Die 2010 eingeführte und als “Preisparität” bezeichnete Klausel untersagte es Händlern, Produkte anderswo im Internet günstiger als bei Amazon anzubieten. Das Verbot bezog sich sowohl auf konkurrierende Online-Marktplätze wie Ebay als auch auf eigene Online-Shops der Händler.

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Seitdem setzt Amazon verstärkt auf zeitlich befristete Sonderangebote, etwa zum “Black Friday”, “Cyber-Monday” oder über die Weihnachtfeiertage und in der Osterzeit. Aber auch dazu übertritt der US-Konzern immer wieder Gesetze, sei es durch wettbewerbswidrige Ausgestaltung von Rabattaktionen oder Vortäuschen von übertrieben hohen Preisnachlässen.

Ebay begibt sich mit seiner Tiefpreisgarantie ebenfalls auf rechtlich dünnes Eis und hat sie wahrscheinlich auch deshalb bereits mehrfach eingeschränkt. Da das Unternehmen auf die gezielte Zusammenarbeit mit einzelnen, langjährigen Händlern und Markenherstellern setzt, ist aber einfach davon auszugehen, dass die die Möglichkeit nutzen, entweder bestimmte Artikel gezielt darüber abzuverkaufen oder neue Produkte im Markt einzuführen. Da Ebay je lediglich zusagt, dass die Artikel nicht teurer sind als beim Wettbewerb, ist das Risiko für sie, sich mit der Teilnahme die Preise kaputt zu machen, relativ gering.



Redaktion

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