Intel-Chef Brian Krzanich ist Geschichte

Intel-CEO Brian Krzanich ist Geschichte (Bild: Stephen Shankland, CNET)

Laut einer Mitteilung des Prozessorherstellers soll er eine einvernehmliche Beziehung zu einer Mitarbeiterin gehabt haben. Damit hat er gegen interne Regeln verstoßen, wonach Beziehungen zu direkt oder indirekt untergebenen Mitarbeitern verboten ist.

Intel ist seinen Chef Brian Krzanich wegen einer einvernehmlichen Beziehung zu einer Mitarbeiterin los. Beziehungen zu direkt und indirekt untergebenen Mitarbeiter sind laut internen Regeln des Prozessorherstellers verboten.

“Angesichts der Erwartung, dass alle Mitarbeiter die Werte von Intel respektieren und sich an den Verhaltenskodex des Unternehmens halten, hat der Vorstand den Rücktritt von Herrn Krzanich akzeptiert”, teilte das Unternehmen mit.

Intel-CEO Brian Krzanich ist Geschichte (Bild: Stephen Shankland, CNET)

Mit wem Krzanich liiert war ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass er mit Brandee Krzanich verheiratet ist, mit der er zwei Töchter hat. Krzanich war seit 1982 im Unternehmen und hat 2013 Paul Otellini als CEO abgelöst. Als Übergangslösung fungiert nun Robert Swan, der Finanzvorstand des Unternehmens, als CEO. Intel-Vorstandsvorsitzender Andy Bryant sagte, er sei “zuversichtlich” in Swans Fähigkeit, den Chiphersteller zu führen, bis Intel seinen nächsten CEO gefunden hat. Swan ist seit Oktober 2016 CFO von Intel und leitet die globalen Finanz-, IT- und Unternehmensstrategie-Organisationen. Zuvor war er neun Jahre lang CFO von eBay Inc. Davor war er CFO von Electronic Data Systems und TRW Inc.

Intel wurde kürzlich darüber informiert, dass Herr Krzanich in der Vergangenheit eine einvernehmliche Beziehung zu einer Intel-Mitarbeiterin hatte. Eine laufende Untersuchung durch interne und externe Anwälte hat einen Verstoß gegen die internen Regeln des Prozessorherstellers bestätigt, die für alle Manager gilt. Angesichts der Erwartung, dass alle Mitarbeiter die Werte von Intel respektieren und sich an den Verhaltenskodex des Unternehmens halten, hat der Vorstand den Rücktritt von Herrn Krzanich akzeptiert.

Krzanich verkauft Intel-Aktien im Wert von 24 Millionen Dollar

In die Schlagzeilen geriet Krzanich Anfang des Jahres als bekannt wurde, dass er in den vorangegangenen Monaten Aktien seines Unternehmens im Wert von 24 Millionen Dollar abgestoßen hatte. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Intel-Managerbereits von den von Sicherheits-Forschern entdeckten Lücken in den Prozessoren seines Unternehmens. Öffentlich war der Fehler zum Zeitpunkt des Verkaufs der Papiere jedoch noch nicht bekannt.

Ob sich Krzanich tatsächlich von seinen Intel-Aktien trennte, um mögliche Kursverluste durch die anstehende Offenlegung der Schwachstellen zu vermeiden, ist nicht bekannt. Laut Business Insider sorgte der Verkauf Ende November 2017 jedoch für Verwirrung, da der Intel-CEO anschließend nur noch 250.000 Intel-Aktien hielt. Dabei soll es sich um die Mindestmenge handeln, die Krzanich laut seinem Anstellungsvertrag besitzen muss.

Betrachtet man die Kursentwicklung der Intel-Aktie in den vergangenen Monaten, sollte sich Krzanich durch sein „Insiderwissen“ keinen finanziellen Vorteil verschafft haben. Zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner Aktien am 29. November 2017 notierte das Papier bei 43,95 Dollar. Selbst wenn man die Kursverluste berücksichtigt, hätte Krzanich bei einem Verkauf im Lauf des gestrigen Tags, also nach Bekanntwerden der Sicherheitslücken, einen Preis von mindestens 44,85 Dollar erzielen können.

Ein Intel-Sprecher erklärte gegenüber Business Insider, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Aktienverkauf im November und den Sicherheitslücken. Der CEO habe die Aktien im Rahmen eines Standard-Verkaufsplans abgestoßen. Er halte weiterhin Intel-Aktien in Übereinstimmung mit den Unternehmensrichtlinien.

Tatsächlich erfolgte der Verkauf laut einer Börsenpflichtmeldung im Rahmen eines zuvor aufgestellten Trading Plan. Diese geplanten Verkäufe hätten das Ziel, mögliche Vorwürfe wegen Insiderhandels zu entkräften. Allerdings sei der Plan erst Ende Oktober eingereicht worden – Intel habe von den Schwachstellen aber bereits im Juni gewusst.