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USA stufen Kaspersky als Sicherheitsbedrohung ein

Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat die sogenannte Entity List mit Unternehmen, die eine mögliche Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen sollen, um drei Unternehmen erweitert. Mit dem russischen Sicherheitsanbieter Kaspersky findet sich nun erstmals ein russisches Unternehmen auf dieser Liste. Neu hinzugekommen sind zudem die chinesischen Mobilfunkanbieter China Telecom und China Mobile.

“Ich freue mich, dass unsere nationalen Sicherheitsbehörden meiner Einschätzung zugestimmt haben, dass China Mobile und China Telecom die Schwelle zu erreichen scheinen, die notwendig ist, um diese Unternehmen in unsere Liste aufzunehmen. Die Aufnahme dieser Unternehmen sowie von Kaspersky Labs wird dazu beitragen, unsere Netze vor Bedrohungen durch chinesische und russische staatlich unterstützte Unternehmen zu schützen, die Spionage betreiben und Amerikas Interessen anderweitig schaden wollen”, heißt es in einer Stellungnahme von FCC-Kommissar Brandan Carr.

Kaspersky wirft in einer Pressemitteilung indes vor, die Entscheidung aus politischen Gründen getroffen zu haben. “Diese Entscheidung basiert nicht auf einer technischen Bewertung der Kaspersky-Produkte – für die sich das Unternehmen ständig einsetzt – sondern auf politischen Gründen. Kaspersky wird seinen Partnern und Kunden weiterhin die Qualität und Integrität seiner Produkte versichern und ist bereit, mit den US-Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um die Bedenken der FCC und anderer Regulierungsbehörden auszuräumen.”

Ähnlich hatte Kaspersky bereits auf die Sicherheitswarnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik reagiert. Das BSI rät seit Mitte März vom Einsatz von Virenschutzsoftware von Kaspersky ab.

In den USA bestehen allerdings schon seit 2017 Sanktionen gegen Kaspersky. Seitdem ist es US-Behörden und ihren Zulieferern untersagt, Produkte von Kaspersky einzusetzen.

Das China Telecom und China Mobile nun auf der Entity-Liste stehen, ist indes keine Überraschung. Beide Unternehmen wurden bereits im vergangenen Jahr von der New York Stock Exchange ausgeschlossen. Zudem entzog die FC China Telecom im Oktober die Zulassung für die USA.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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