Universität der Bundeswehr kooperiert mit NetApp

Forschung im Bereich des intelligenten Lebenszyklusmanagements für Infrastrukturbauwerke wie digitale Zwillinge für Brückenbauwerke.

Die Universität der Bundeswehr Münchenund NetApp haben einen neuen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verstetigt die Zusammenarbeit im Rahmen des dtec.bw Projektes RISK.twin, welches sich mit der Erforschung des Potenzials digitaler Zwillinge für die kritische, technische Infrastruktur der Zukunft befasst. Risk.twin wird unter anderem vom Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr in Neubiberg gefördert. 

Im Rahmen von RISK.twin forscht das Institut für konstruktiven Ingenieurbau im Teilprojekt „Digitale Brücke“ an der Umsetzung eines digitalen Zwillings für Brückenbauwerke. Dabei werden in Brückenbauwerken, sogenannten Reallaboren, eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren eingebaut, um permanent Daten über den Zustand der Bauwerke zu erhalten. Einen wichtigen Meilenstein erreicht das Projekt soeben in Schwindegg: Die erste so überwachte Brücke wurde am 15. Dezember 2022 dem Verkehr übergeben – das Projekt startet damit in die nächste Phase der praktischen Erprobung. 

Unterschiedliche Datenquellen und -formate zusammenführen

Die entscheidende technologische Hürde, die es bei der Erforschung solcher digitaler Brückenzwillinge zu überwinden gilt, ist die Standardisierung der anfallenden Daten. Dabei setzen die Projektpartner auf existierende Lösungen aus dem Industrie-4.0-Umfeld wie die gemeinsam mit NetApp entwickelte BaSys

In Schwindegg führt diese Plattform unterschiedliche Datenquellen und -formate zusammen, zum Beispiel von Sensoren die Dehnungen, Verformungen, Drücke, Vibrationen oder klimatische Bedingungen messen, und stellt sie den relevanten Anwendungen oder einem KI-Algorithmus bedarfsgerecht zur Verfügung. Nur durch die gemeinsame und standardisierte Bereitstellung aller Daten inklusive Metadaten in einem Daten-Pool und über eine Schnittstelle ist es den Wissenschaftlern möglich, neue KI-Systeme zu entwickeln und zu trainieren. Das Gesamtziel ist ein intelligentes Lebenszyklusmanagement für Brückenbauwerke, basierend auf einem digitalen Zwilling der realen Brücke. Dieser digitale Zwilling ermöglicht mit Hilfe künstlicher Intelligenz Simulationen und Prognosen über den zukünftigen Bauwerkszustand, bis hin zu nachgeschalteten Services wie Predictive Maintenance.