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Fujitsu Services will mit TDS-Übernahme in Deutschland angreifen

Der IT-Dienstleister zahlt dem bisherigen Mehrheitsaktionär, Finanzinvestor General Atlantic, 2,80 Euro pro Aktie. Die Freigabe durch die Kartellbehörden vorausgesetzt, die jetzt noch aussteht, wird der Anteil von Fujitsu Services an der TDS AG dann 79,1 Prozent betragen. In einer Telefonkonferenz mit der Presse sprachen die Verantwortlichen über die Synergien, die sich allein schon im Portfolio ausrechnen lassen.

“Wir werden als europäischer Ableger der Dienstleistungssparte von Fujitsu Ltd, Fujitsu Global, als Riese im Services-Markt Großbritanniens verstanden – das wollen wir ändern, indem wir im zweitgrößten europäischen IT-Services-Markt, in Deutschland unseren Footprint deutlich vergrößert haben”, sagte Andrew MacNaughton, Managing Director, Continental Europe, Fujitsu Services. Die Neckarsulmer TDS AG mit 724 Mitarbeitern konzernweit und davon 680 in Deutschland kommt ihm zufolge recht. Mit Hilfe der Mittelstandskompetenz und dess “perfekt komplementären Portfolios” soll die kombinierte Firma “unter die ersten fünf Service-Anbieter in Deutschland aufrücken”.

Für die TDS AG heißt es nun, “in absehbarer Zukunft” von der Börse Abschied zu nehmen, sagte Michael Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der TDS AG. Aus seiner Sicht stand die Suche nach einer großen Partnerschaft schon lange an. “Unsere Kunden sind international aufgestellt, mit der Reichweite von Fujitsu haben wir jetzt die Möglichkeit, sie besser zu bedienen, unsere dezentrale Schwäche sowohl beim Vertrieb als auch bei der Bedarfslösung über lokale Partner zu gehen, lässt sich damit aufheben”, sagte er.

“Zum zweiten haben wir zusammenpassende Lösungen mit hoher Branchenkompetenz, sie im Pharma-Bereich und wir im Retail; unsere Leistungen passen ebenfalls zusammen, da Fujitsu Services im Desktop-Management stark ist und wir im IT-Consulting, bei SAP-Lösungen und im Human Resources und dazugehörigen Business Process Outsourcing Bereich sogar deutscher Marktführer sind”, fuhr er fort. Fujitsu schätzt hingegen die Mittelstandskompetenz, und dass TDS in Deutschland seit dem Start 1975 einen soliden Namen hat.

Für die Firmenstruktur und die Mitarbeiter sowie die Standorte im In- und Ausland der AG ändert sich MacNaughton und Eberhardt zufolge zunächst nichts. Auch bei späterer Zusammenführung können sie sich demnach nicht vorstellen, dass die zu kürzende Schnittmenge besonders groß sein wird. Zu den Geschäftsfeldern der beiden Unternehmen gehören IT-Outsourcing, Personal-Services und -Lösungen, Desktop Managed Services, IT-Infrastruktur-Services und IT-Consulting.

“Die TDS AG wird damit internationaler, Fujitsu rückt näher zum Mittelstand und öffnet sich viele Türen in einem neuen Markt, der besonders attraktiv ist”, sagte MacNaughton. Er hat vor mit der zusammengefassten Firma einen Jahresumsatz von 500 bis 600 Millionen Euro zu erreichen. Die Mehrheitsübernahme soll in Deutschland und in Europa nicht der letzte Zukauf gewesen sein.

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Silicon-Redaktion

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